Global Village Carnival
Do, 21. März, 13.30 Uhr - Schubertkino 2
So, 24. März, 18.30 Uhr - Schubertkino 2
Martin
Mareçek Hry prachu / Dust Games CZ 2001, Digi-Beta, Farbe, 86 Minuten
Buch Martin Mareçek Kamera Ji®í
Málek Schnitt Petr Mrkous Ton Ond®ej Jeek mit
James Wolfensohn, Matts Karlsson, George Soros, Václav
Havel, Ya Basta, Bike Brigade Produktion Vratislav Ílajer,
Bionaut; FAMU Praha Weltvertrieb Bionaut - Österr. Erstaufführung
- DIAGONALE 2002
Im September 2000 fand in Prag das jährliche Treffen zweier
globaler Finanzinstitutionen statt: der Internationale Währungsfonds,
zuständig für internationale Finanzen und freien Handel,
und die Weltbank, welche die Armut durch die Vergabe von Krediten
in den Griff bekommen will. Zur selben Zeit versammelten sich
Menschen aus dem In- und Ausland zur Vorbereitung von Demonstrationen,
um ihren Mißmut über die Existenz dieser beiden Institutionen
zu formulieren. Über einen Zeitraum von vierzehn Tagen wurden
diese Ereignisse mit einer 16mm-Kamera und einer kleinen Digital-Kamera
von uns dokumentiert. Wir waren sozusagen Teil des Ereignisses.
Das Resultat sind Bilder, die abseits der Nachrichten entstanden
sind alle Teilnehmer involvierend. (Produktionsmitteilung)
Martin Mareçek brauchte die extreme Gewalt von seiten der
Demonstranten und der Polizei nicht zu zeigen. Hry prachu
sucht eher den Ursachen der dramatischen Begebenheiten in den
Prager Gassen auf den Grund zu kommen. Der Film zeigt keine illustrierenden
Bilder, er zeichnet vielmehr ein vielsagendes Bild der Rigidität
posttotalitären Denkens, der Nichtreformierbarkeit. (Andrea
Slováková)
Der Film Hry prachu läßt ein sehr unfreundliches Bild
über das Denken im tschechischen Kessel entstehen, er hält
der tschechischen Medienszene den Spiegel vor, er verbindet scheinbar
unzusammenhängendes und schenkt nicht zuletzt beiden Seiten
Gehör; der Richter ist dann der Zuseher, nicht der Künstler.
(Otto Bohu) Martin Mareçek bekennt sich mit seiner
Arbeit zur tschechischen desillusorischen, denkenden³
Strömung. Hry prachu ist in sehr hohem Maße unparteiisch
gegenüber allen Beteiligten. Der unfaßbaren und grotesken
Absurdität entrinnen weder offizielle Vertreter oder Finanziers
noch Globalisierungsgegner, Medienvertreter, Demonstranten und
Polizisten. (...) Hry prachu provoziert, er ist genau in der Beobachtung,
er hat eine glückliche Hand für einmalige Momente
und er ist zudem in bestem Sinne unterhaltend. (Janek Ru°içka)
[Martin Mareçe]k
Geboren 1974 in Prag. Seit 1996 Dokumentarfilmstudium an der FAMU
in Prag. Neben seiner Filmarbeit auch im Theater-, Musik- und
Kunstbereich tätig. Filme (Auswahl): Javor 98 / Maple 98
(1998), Metody vejce / The Egg method (1999).