Die
Obduktion von Seibani Wague ist abgeschlossen - der Bericht soll "noch
Wochen" dauern
26.07.2003 |
no-racism.net | Rassismus und Festung Europa |
Bericht von der antirassistischen Demo in Wien am 25.7. anlässlich des Todes von Seibani Wague Report on antiracist activities in Vienna in memory of Seibani Wague Statement of GEMMI on the dead of Seibani Wague Zu weit gegangen. Strasser muß fort - Asyl in Not zum Tod von Seibani Wague ZARA zum Tod von Seibani Wague Stromabschaltung im Afrikadorf Erneuter Brandanschlag auf das Afrikadorf! Killing of Seibani Wague in Vienna ai zum Tod von Seibani Wague Schwere Vorwürfe gegen Polizei und Rettung nach dem Tod von Seibani Wague Bericht von Demo und Mahnwache für Seibani Wague Stellungnahme der GEMMI zum Tod von Seibani Wague Schwerpunkt auf www.no-racism.net: Rassismus tötet! Zum Tod von Marcus Omofuma am 1. Mai 1999 |
Die Obduktion von Seibani Wague, der am 16. Juli in Folge eines Polizei- und Rettungseinsatzes gestorben ist, ist abgeschlossen. Die Staatsanwaltschaft Wien wartet auf den Obduktionsbericht der Gerichtsmedizin. Erst dann wird entschieden, ob, und wenn ja, gegen wen Anklage wegen fahrlässiger Tötung erhoben wird. Georg Bauer, Vorstand der gerichtsmedizinischen Instituts, kündigte am Freitag, 25.7. an, es werde "noch Wochen dauern", bis ein abschließendes Gutachten zur Todesursache vorliege. Unabhängig davon gibt es Diskussionen über die Art und Weise, wie Menschen, die sich wehren, von Einsatzkräften der Polizei und Rettung überwältigt, fixiert und ruhig gestellt werden. Wie berichtet, zeigt ein Amateurvideo die letzten Minuten des Einsatzes beim Afrika Kulturdorf im Wiener Stadtpark: SanitäterInnen und eine Polizistin stehen teilweise mit beiden Beinen auf dem bereits regungslosen Körper von Seibani Wague. Das Rettungsteam wurde aufgrund des Videos suspendiert, die PolizistInnen nicht. Von Stehen auf einem Körper ist in Polizeivorschriften keine Rede. Laut Erlass 5121/35-II/4/02 des Innenministeriums vom Juli 2002 (ein Erlass für die Gendarmerie, den es inhaltlich gleich auch für die Polizei gab) dürfen zur Überwältigung von tobenden Personen so genannte "Armstreckhebel", "Beinhebel" und "Knie über Schultergelenk" angewendet werden. Der Wiener Polizeipräsident Peter Stiedl legt Wert auf die Feststellung, dass diese Methoden nicht zu einer länger andauernden Fixierung erlaubt seien. "Nur so lange, bis Fuß- oder Handschellen angelegt sind", so Stiedl. Den Fuß auf eine am Boden liegende, ruhig gestellte Person zu stellen, wertet Stiedl als Methode, "um sofort zu spüren, wenn er sich wieder rührt". Aber auch das erlaubte Draufknien ist äußerst umstritten.
Erst im Oktober 2002 war nach einem derartigen Einsatz der 24-jährige
Franz S. in Wien ums Leben gekommen. Zwei Brüder von Seibani Wague leben in Deutschland, weitere Verwandte
in Frankreich. Auf Wunsch der Angehörigen soll der Leichnam so schnell
wie möglich nach Mauretanien gebracht und dort bestattet werden. |
Videos zu den Protesten nach dem Tod von Seibani Wague: auf kanalB - videomagazin zur antirassistischen Demo in Wien am 25.7. - Video 1 zur antirassistischen Demo in Wien am 25.7. - Video 2 Video zum Brandanschlag auf die Gedenkstelle für Seibani Wague im Afrikadorf Video zur Mahnwache vor dem Innenministerium |
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