Stellungnahme
der GEMMI zum Tod von Cheibani Wague
23.07.2003 |
no-racism.net | gemmi |
Stromabschaltung im Afrikadorf Erneuter Brandanschlag auf das Afrikadorf Schwere Vorwürfe gegen Polizei und Rettung nach dem Tod von Cheibane Wague Bericht
von Demo und Mahnwache für Cheibane Wague
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Am 15. Juli 2003 verstarb Cheibani Wague nach einem Polizeieinsatz im
Afrikadorf im Stadtpark. Es gibt AugenzeugInnenberichte vom Einsatz massiver
Gewalt seitens der Polizei. Ihm wurden Beruhigungsmittel verpasst; er
verstarb im Spital. Die genaue Todesursache ist noch unklar. Seit Jahren weist die Gemmi auf den institutionellen Rassismus in Österreich
hin. Dieser Rassismus zeigt sich in den vor allem zu Wahlkampfzeiten exzessiven
polizeilichen Übergriffen vor allem gegen AfrikanerInnen, in der
Gesetzgebung und der Bürokratie, in der Berichterstattung, und im
Alltag. Eigentlich ist es nicht überraschend, dass wieder ein Afrikaner nach seiner Verhaftung oder bei einem Polizeieinsatz stirbt - überraschend ist eher, dass es nicht öfters passiert angesichts der systematischen Brutalität, mit der die mittlerweile zur Routine gewordenen "Massnahmen" durchgeführt werden. Wir wehren uns gegen den institutionellen Rassismus, gegen Klassenjustiz
und Polizeistaat und müssen uns mit allen Betroffenen solidarisieren,
unabhängig davon, ob jemand gegen die Gesetze der Herrschenden verstoßen
hat oder nicht. Ändert Drogenkonsum etwas daran, dass es ein Verbrechen
ist, wenn ein Mensch durch die Staatsgewalt ungerecht behandelt oder getötet
wird? Cheibanis Tod ist skandalös, aber nicht, weil das Vorgehen der Polizei
in seinem Fall eine Ausnahme darstellt, sondern wegen der Systematik. Rassismus geht uns alle an. Gerechtigkeit und Menschlichkeit sind nicht teilbar, gelten für alle. Es ist ein Trugschluss zu sagen, wer sich rechtzeitig distanziert, "sauber bleibt" und Gesetze der Herrschenden befolgt, sei nicht von Diskriminierung und Repression betroffen. Wegschauen und Stillhalten schützen einerseits nicht vor Repression und bedeuten letztendlich, die Verhältnisse so zu akzeptieren wie sie sind. Auf dass unsere Trauer und Wut nicht in Resignation und Hilflosigkeit enden, sondern unsere Solidarität bestärken, auf dass unser Widerstand ein breiter und vielfältiger werde! No justice, no peace! Gemmi |
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