Das Privileg der Unsichtbarkeit
Helga Amesberger und Brigitte Halbmayr
"Das Privileg der Unsichtbarkeit" ist ein Beitrag zur Rassismusforschung, der sich mit den real Stärkeren beschäftigt, deren Dominanz sich nicht nur in einem alltäglichen Rassismus ausdrückt, sondern auch in der Definitionsmacht über alles, was gesellschaftlich relevant ist.
Verlag: Braumüller
ISBN: 978-3-7003-1673-2
Beschreibung:
Aus einer zumindest in Europa noch ungewöhnlichen Perspektive wendet die kritische Weißseinsforschung den Blick von den Objekten hin zu den Subjekten von Rassismus. Weißsein wird darin als eine weiße, also unbeschriebene Fläche der Dominanzkultur beobachtet, die in ihren Besonderheiten nicht markiert wird, sondern als ein quasi unsichtbares Privileg besteht. Rassismus erschließt sich unter dem Blickwinkel als Folge einer bestimmten Wahrnehmung eigener und fremder Identitäten, und "Rasse" als ein Konstrukt, das aus sozialen und kulturellen
Unterschieden biologische Differenzen macht, um Machtverhältnisse zu rechtfertigen. Weiß ist, wer als weiß gilt. Schwarz ist, wer auffällig ist, weil nicht selbstverständlich akzeptierter Teil der Dominanzkultur.
Das Privileg der Unsichtbarkeit beschäftigt sich in diesem Zusammenhang unter anderem mit der Geschichte des Antijudaismus und des Antisemitismus, des Antiislamismus und Antiziganismus, aber auch des sexistischen Rassismus und liefert damit die erste deutschsprachige Studie zum Forschungsfeld der in den USA bereits verbreiteten Critical Whiteness Studies unter Gegenüberstellung des Dominanzkulturansatzes.
Beide Modelle werden der europäischen Rassismusforschung entscheidende Impulse geben. (zit. nach: Braumüller Verl.)