Eine türkische Frau wurde am 26.6.2007 untertags von einem Mann beschimpft und brutal zusammen geschlagen.
Am Dienstag den 26. Juni 2007 um ca. 12.30 Uhr wurde eine Frau vor den Augen vieler Menschen von einem Mann und einer Frau brutal zusammengeschlagen und schwer verletzt. Dieser Gewaltakt fand auf dem Zebrastreifen der Johnstraße statt. Nach dem Empfinden des Opfers ist es nicht auszuschliessen, dass das Motiv ein rassistisch motiviert ist.
Am 26.06.2007, um die Mittagszeit hat die in der Türkei geborene Saray S. (66) gerade ihre Bankgeschäfte erledigt. Ihre Tochter Elisabeth S. (33) hat sie dabei begleitet. Als die beiden die Strasse überqueren, wird Saray S. - obwohl keinerlei Gedränge auf dem Zebrastreifen herrscht - von einem ihr unbekannten Mann heftig und absichtlich angerempelt.
Saray S. weiß, dass es sich um keinen Zufall handelt und fragt den Mann, warum er sich ihr gegenüber so verhält. Daraufhin wird sie von ihm wüst beschimpft. Saray und Elisabeth S. wissen, dass eine Auseinandersetzung mit dem aggressiv und absichtlich handelnden Mann, keinen Sinn hat. Sie wenden sich von dem Mann ab, der mit einer Frau unterwegs ist und zwei Rottweiler mit sich führt.
Elisabeth S. begleitet ihre Mutter noch ein Stück des Weges und will sich dann auf den Weg nach Hause machen. Da bemerkt sie, dass der Mann und die Frau ihr gefolgt sind und auf der anderen Seite der Strasse auf sie warten.
Als sie in Sprechweite ist, sagt der Mann zu ihr: "So schnell sieht man sich wieder". Elisabeth S. fragt den Mann warum er eine alte Frau anrempelt. Darauf sagt er: "Wenn ihr nicht gehen könnt, dann geht nach Hause", darauf spuckt er sie an und stößt sie mit beiden Händen.
Nachdem sich Elisabeth S.gegen den nächsten Stoß zu wehren versucht, nimmt die Frau des Mannes das Kunststoffgehäuse ihrer aufrollbaren Hundeleine und schlägt ihr damit mehrmals gezielt auf den Hinterkopf. Aus der klaffenden Wunde, die Elisabeth S. erleidet und die bis zum Schädelknochen reicht, strömt das Blut, sie ist benommen, nach einem weiteren Schlag auf ihre Schläfe sinkt sie auf denBoden.
Wir sind zutiefst betroffen und sehen es sehr gefährlich mit welchen Hassgefühlen Menschen geladen sind. Unsere Besorgnis ist, dass solche Gewaltakte immer mehr zunehmen.
Alle Menschen müssen es sich zur Aufgabe machen, gegen Gewalttäter Stellung zu beziehen. Wir dürfen Gewalttaten, vor allem der sexistischen und rassistischen Art nicht zusehen. Wir alle müssen zwischen unseren Beobachtungen und uns selber eine Beziehung herstellen und unser Ängste und Gleichgültigkeit überwinden. Die Komplizenschaft mit Gewalt ist eine Frage von der wir uns nicht freisprechen können.
Wir protestieren diesen Gewaltakt.
Wir verurteilen auch die Passanten die leider keine Zivilcourage zeigten.
Wir erwarten, dass die Täter sobald wie möglich vor Gericht gestellt werden.
Wir rufen die Augenzeugen auf, sich bei den zuständigen Behörden zu melden.
Sie haben das Recht sich einzumischen!
Sie haben die Pflicht sich einzumischen!
Sie haben die Freiheit sich einzumischen!
Sie müssen ihren Mut aufbringen und Zivilcourage zeigen!
Föderation ATIGF
A-1100 Wien, Wielandgasse 2-4
Presseaussendung der ATIGF, Föderation der Arbeiter und Jugendlichen aus der Türkei in Österreich, Federation of Workers and Youth from Turkey in Austria
Wien, am 2. Juli 2007