Antirassistische Weltmeisterschaft

Warum Mondiali 2007

"Ich kann mich noch genau an die Zeit erinnern, als wir gemeinsam angefangen haben uns drehen, der Ball und ich." So erinnert Osvaldo Soriano "seinen" Fußball und genau so sehen ihn die Mondiali Antirazzisti: das schönste und unterhaltsamste Spiel der Welt, bei dem man sich ohne jegliche Grenzen über Gras oder Hartplatz wälzt.

Auf dem Fußballplatz, im T-Shirt und kurzem Höschen dem Ball nachrennend, sind wir alle gleich. Es ist nicht wichtig, ob du dich in irren Dribblings und Hackentricks ergehst oder ob du gerade eben einen Ball stoppen kannst, ob du Yahweh anbetest oder dir vor Betreten der Moschee die Schuhe ausziehst, ob deine Hautfarbe der von Ebenholz ähnelt oder du dich bei den ersten Sonnenstrahlen im April verbrennst. Es gibt den Ball und das Tor. Es gibt FreundInnen, TeamkollegInnen, GegnerInnen, Brüder und Schwestern. Sonst nichts.

Das ist die Mondiali Antirazzisti.

In einer Zeit, in der Unterschiede kriminalisiert werden, wo die "Anderen" zu Feinden werden, die es zu bekämpfen gilt, wollen wir den "Anderen" als jemanden sehen, den man verstehen kann, mit dem man sich auseinandersetzt, mit dem man zumindest auf dem Fußballfeld ein Stück Leben teilt.

Beim Sozialforum in Nairobi in diesem Jahr wurde der Sport erstmals "offiziell" als Mittel der Solidarität, der Entwicklung und gegenseitiger Annäherung anerkannt. Sport wurde nicht mehr nur als eine Möglichkeit der Freizeitgestaltung interpretiert. Diese Anerkennung ist wichtig. Mit der Mondiali Antirazzisti versuchen wir seit 11 Jahren diesen Ansatz zu unterstützen.

Die Mondiali waren anfangs ein kühnes Unterfangen, mit dem gezeigt werden sollte, dass verschiedene, einander offenbar entfernte Kulturen sehr wohl gut miteinander auskommen. Das Fest wuchs und ging weiter, getragen von der Wärme und Herzlichkeit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, von den Ultras, Fans, MigrantInnengruppen, den AktivistInnen aus 1000 Vereinen. Viele haben über Jahre teilgenommen, das Festival in seiner Form verändert und vorangebracht, andere Sportarten außer Fußball kamen hinzu, immer mehr kulturelle Veranstaltungen, Musik, Tanz, Kunst und Diskussionen. Der Sinn der Mondiali blieb immer der gleiche.

Die Antira WM steht allen offen. Es gibt keine speziellen Spielgruppen, keine Teilnahmebeschränkungen und keine zu entrichtenden Gebühren. Eine eiserne Regel gibt es: den anderen gegenüber respektvoll zu sein. Die Mondiali sind vor allem von denjenigen gemacht, die am Festival teilnehmen und teilnehmen werden. Sie sind das Herz einer Veranstaltung, die es sonst niemals stattgefunden hätte.

Bei der kommenden Mondiali Antirazzisti gibt es eine offensichtliche Veränderung:
Wir werden an einem anderen Ort sein (Casalecchio di Reno, südlich von Bologna) und hoffen dort mehr Platz für neue Anregungen und Ideen zu haben.
Hoffentlich geht auch dieses Abenteuer so gut aus wie die letzten.

Text von der website der :: Mondiali Antirazzisti, bearbeitet von no-racism.net