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[ 08. Jan 2008 ]

Kärnten schiebt nach Traiskirchen ab

Haider lässt 18 tschetschenische AsylwerberInnen aus Kärnten abschieben: 'Was der Bund damit macht, ist mir egal'

 

Jene Tschetschenen, die verdächtig sind, bei einer Rauferei in der Silvesternacht in Villach ein junges Pärchen verletzt zu haben, sind auf Anweisung von Landeshauptmann Jörg Haider aus Kärnten "abgeschoben" worden. Insgesamt 18 Personen wurden nach Traiskirchen gebracht, erklärte Haider.

Haider erklärte, wer gewalttätig sei, habe in Wirklichkeit "kein Recht auf Asyl in Österreich und schon gar nicht in Kärnten". Die beiden angeblichen Rädelsführer bei der Schlägerei sollen zudem ihren Asylstatus verlieren. Laut Haider wurde ein entsprechender Antrag beim Bundesasylamt in Graz eingebracht.

Die Familien der mutmaßlichen Mittäter mussten ebenfalls nach Traiskirchen. Ihnen wurde, so Haider, die Grundversorgung durch das Land Kärnten entzogen. Haider: "Jemand, der sich bei uns nicht einfügen und benehmen kann, wird aus Kärnten weggebracht. Was der Bund damit macht, ist mir egal."

Die Ermittlungen bezüglich der Rauferei in der Draustadt sind noch im Gange. Einige der angeblich daran beteiligten Jugendlichen sind Hobbyboxer. Die Grünen protestierten heftig gegen die Vorgangsweise des Landeshauptmannes.

Landessprecher LAbg. Rolf Holub erklärte in einer Aussendung: "Menschen auf reinen Verdacht hin auszuweisen grenzt an Rassismus. Haider ist kein Gericht und kann daher nicht der Rechtssprechung vorgreifen." Haiders Selbstjustiz sei "verabscheuungswürdig", sagte Holub.