Stadter- forschung zum G3 Shopping Resort Gerasdorf, dem "Shopping-Center mit Wohlfühlfaktor" vor den Toren Wiens.
Treffpunkt: Samstag, 12.01.2013, 12:30 Uhr, Abfahrtsstelle des G3-Shuttlebus, Franz-Jonas-Platz, 1210 Wien (U6/S-Bahn Floridsdorf).
Ein letztes Einkaufszentrum wurde auf die grüne Wiese gebaut - das G3 Shopping Resort Gerasdorf. Fernab jeglicher städtischer Struktur, aber doch bei Wien. Zum Einkaufen aus der Stadt heraus zu fahren ist eigentlich schon pervers genug, aber beim Versuch, den Shuttlebus, die einzige zumutbare Alternative zum Auto, zu nehmen, kann der vollkommene Wahnsinn erlebt werden (wie kurz vor Weihnachten). Leute drängten, schubsten und schimpften, bis die Polizei kam und so viele Menschen aus dem Fahrzeug entfernte, dass dieses fahren konnte. Bis zuletzt blieben Menschen in der Türe des Reisebusses stehen. Familien wurden beinahe zerrissen: "Ich muss mitfahren, meine Frau ist da irgendwo hinten". Die Dramatik war schon kaum noch zu steigern, als es auch noch zum verbalen Fight mit der Polizei kam.
Wenn du den raumplanerisch umgesetzten Shoppingwahn in Gerasdorf erleben möchtest, dann nimm an der Stadterforschung teil!
Auf dieser wird das Shoppingcenter und dessen Umgebung gemeinsam angesehen und das Projekt kritisch betrachtet - wenn das möglich ist und nicht alle in Kaufrausch geraten. Dabei wird neben Lage, Anbindung, Umfeld, verkehrlicher Organisation, Gestaltung des öffentlichen Raums, Architektur, Innengestaltung (Feng Shui!), Nutzung und dem Verhalten der Menschen auch der ökologische Aspekt zu erforschen sein: Das G3 gilt als Einkaufszentrum auf der grünen Wiese im Nirgendwo ironischerweise als umweltfreundlich - denn das green building besitzt unter anderem extra eingerichtete Brutplätze für die heimische Haubenlerche, überdachte Radstellplätze, geringe Betriebskosten, eine E-Bike-Ladestation, begrünte Parkplätze (mit Rasengittersteinen) und ein Konzept das auf Natur und Region Bezug nimmt. Dabei hat das G3 auch als erstes Einkaufszentrum in NÖ eine Umweltverträglichkeitsprüfung erfolgreich durchlaufen.
Ein paar Fakten:
Das EKZ wurde am 18.10. letzten Jahres eröffnet. Es ist das fünftgrößte (und das größte in einer einzigen Bauphase errichtete) EKZ Österreichs und liegt nördlich von Wien an der Kreuzung der Nordautobahn, Wiener Außenringschnellstraße und der Brünner Straße (Nordausfahrt Wiens). G3 steht für die Dreiheit von Hornbach, Fachmarktzentrum und Einkaufszentrum, die gemeinsam das Shoppingresort ergeben. Der Name "Resort" soll dabei deutlich machen, dass die Kund_innen nicht nur als solche, sondern als Gäste empfangen werden - unter dem Motto "Shopping mit Wohlfühlfaktor". Neben den in Wien bereits aus vielen anderen Shoppingcentern bekannten Geschäften gibt es im G3 auch den Frequenzbringer Primark - eine irische Diskonttextilkette.
Die Investitionssumme für das gesamte EKZ betrug 200 Mio. Euro, bei einer Verkaufsfläche von 70.000 m² und etwa 180 Geschäften werden 20.000 Besucher_innen pro Tag und ein Jahresumsatz von 200 Mio. Euro erwartet.
Treffpunkt:
Samstag, 12.01.2012, 12:30 Uhr, Abfahrtsstelle des G3-Shuttlebus, Franz-Jonas-Platz, 1210 Wien (U6/S-Bahn Floridsdorf).
Gemeinsame Fahrt mit dem ersten Shuttlebus ab 12:45 Uhr. (Aufgrund der verkürzten Intervalle an Samstagen wird nicht lange zu warten sein) Der Shuttlebus ist gratis. Die Abfahrtsstelle ist im Norden des Platzes, parallel zur Station der Straßenbahn 31, bei den Regionalbussen, zu finden (etwa gegenüber des Interspar). Interessant wird dabei auch die Strecke des Shuttlebusses entlang der suburbanen Brünner Straße sein (Zielgebiet des Stadtentwicklungsplanes).
Kontaktmöglichkeit bei Rückfragen: 069910343399.
Weitere Infos zum G3:
Offizielle Website: www.g3-shopping.at
Artikel im Wirtschaftsblatt: :: hier
Wikipedia: :: hier
Werbefilm: :: hier
Stadterforschungen in Wien und darüber hinaus sollen zur Selbstaneignung von (Stadt-)Geschichte dienen, zur Entwicklung eines kritischen Blicks auf Stadt(-entwicklungen, -planungen) beitragen. Aus verschiedenen Gründen interessante Orte gibt es ja genug. Also: bei Interesse kommen, und wenn wer was über die jeweiligen Orte weiß einfach erzählen.
Kontakt: stadterforschung (at) gmx.at