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[ 04. May 2000 // letzte änderung: 18. Jul 2005 ]

Richard Ibekwe

Richard Ibekwe

Der am 29. April 2000 im Zuge einer rassistischen Razzia verhaftete und misshandlete Richard Ibekwe starb in der Nacht von 3. auf den 4. Mai 2000. Er wird um 3 oder 4 Uhr Früh tot in seiner Zelle in Wien-Erdberg aufgefunden.

 

Sein Rechtsanwalt ortet von Seiten offizieller Stellen ein "offensichtliches Bestreben nach Geheimhaltung".

Tritt die von der Gefängnisleitung angenommene Todesursache - eine verschluckte Drogenkugel - zu, so ist Ibekwe langsam und qualvoll gestorben, und sicher nicht unbemerkt. Dennoch wurde Ibekwe fünf Tage lang keinem Arzt vorgeführt. Eine Sprecherin des Gefängnisses erklärte laut der Zeitschrift Format (8.5.2000): "Am Wochenede war eben kein Arzt zu erreichen."

Die der Verhaftung zuvorgegangen Razzia fand am 29. April 2000 um die Mittagszeit im Soteria-Heim in der Redtenbachgasse in Wien - Hernals statt. AugenzeugInnen sprachen von schweren Misshandlungen bei der Festnahme. "Ihr künnt mich verhaften, aber bringt mich nicht um!" soll Richard Ibekwe dabei geschrien haben.

Quelle: Gemmi: 1000 Jahre Haft. Operation Spring & institutioneller Rassismus. Resumee einer antirassistischen Gruppe, Wien 2005.