Nach der Freilassung Cornelia Raus (einer 39 Jahre alten Frau, die früher als Stewardess arbeitete) aus dem Baxter Internierungslager in der südlichen Wüste Australiens letzte Woche können wir "die Verästelung dieser grausamen und unmenschlichen Politik von Zwangshaft sehen"...
Obwohl der australische Premierminister John Howard eine "Prüfung" Frau Raus Fall verspricht, beleuchtet die aktuelle Situation einer australischen Frau, die in den FÀngen der Immigrations-Behörde und Ungerechtigkeit verfangen ist, dass die "Regierung nicht die Absicht hat Menschenrechte, nicht einmal die der eigenen bürgerInnen zu respektieren". Cornelia Rau verbrachte 10 Monate in Internierungshaft, einschließlich erweiterter Perioden in eine Isolationszelle, nachdem die Behörden es nicht schafften sie als "vermisste Person" zu identifizieren.
FlüchtlingshelferInnen sagen: "Jemanden wegen seiner mentalen Krankheit in Haft zu zwingen, vor allem in Internierungshaft ist bedauerlich und wirft monumentale maßgaben auf. Menschenrechtsgruppen fordern den Minister zum Rücktritt auf..."
Die Aktions-Koalition für Flüchtlinge in New South Waleshas forderte den Senator Amanda Vanstone dazu auf von seinem Posten als Immigrationsminister zurückzutreten. Sie sagten, dass dies das "unvermeidliche Resultat der Errichtung eines Haftsystems unter dem Migrations-Akt sei, das nicht den Normen australischer Gesetze entsprÀche und das absichtlich von den Medien und der öffentlichen Prüfung ferngehalten würde," sagte Max Phillips, RAC-Sprecher. "Eine Person, die offensichtlich mental krank ist, für Monate in Isolationshaft zu stecken ist das Resultat eines verRückten und grausamen Systems, das ins 19. Jahrhunder gehört, nicht in das moderne Australien..."
Ein Aktivist vom Flüchtlingsrecht-Aktionsnetzwerk in Westaustralien sagt: "Baxter repräsentiert und implementiert eine Ideologie von Unterdrückung und staatlicher Gewalt gegen jeden, der als "anders" oder "keiner von uns" marginalisiert wird. Diese Orte, diese Politik, diese Ideen müssen demontiert, gestörtzt und diskreditiert werden. Es geht um viel mehr als nur nett zu den Flüchtlingen zu sein, weil es nett ist nett zu sein. Es geht darum, sich einer hässlichen und dÃŒsteren Ideologie entgegen zu setzen, die in der Öffentlicher Politik zum Ausdruck kommt und unschuldige Leben zerstört", sagte er.
Frau Rau wurde am 31. März letzen Jahres (2004) von einer Gruppe Aborigines in Queensland gefunden. Besorgt um ihren psychotischen Zustand brachten sie sie zu ihrem eigenen Schutz zur Polizei. Sie wies sich vor der Polizei nicht aus und sprach nur deutsch. Die Polizei nahm dann an, dass es sich bei ihr um eine illegale Immigrantin handelte und hÀndigte sie am 5. April 2004 der Immigrations-behörde aus. Frau Rau wurde im roten Isolationstrakt in Baxter festgehalten, wo ihr psychotisches Verhalten andere Inhaftierte belastete. Anfänglich schlugen die AsylbewerberInnen bei FlüchtlingshelferInnen Alarm und signalisierten, dass es eine Frau im Zentrum gäbe, die sehr krank sei und Hilfe bedürfe. "Die zwei Gruppen, die sich in all der Zeit um Cornelia kÃŒmmerten, waren die zwei unterdrücktesten Gruppen der Gesellschaft - die Aborigines in Cairns und die Flüchtlinge in Baxter," sagte Cornelias Schwester: "Das ist blanke Ironie".
Der Grünen-Senator Kerry Nettle forderte eine Untersuchung, wie ernsthaft mental-kranke Menschen, die permanent in Australien leben über zwei Monate ohne medizinische Hilfe in einem Abschiebelager in Isolationshaft gesteckt werden. "Es ist im Moment sehr gefährlich, wenn man Alzheimer hat oder eine zweite Sprache spricht", sagte ein Sprecher der ArbeiterInnen Bewegung. Flüchtlings-Helferin Pamela Curr, die letzten Monat in Baxter mit Fr. Rau sprach sagte, dass die Behörden viel früher hätten alarmiert werden müssen. "Ihr Englisch war gut" sagte Frau Curr. Sie erzählte mir dann, dass sie wirklich nicht mit der Realität in Kontakt war, aber es gab einen Moment der Klarheit, als sie aus Baxter heraus wollte.
Dieser Artikel wurde übernommen von: http://www.indymedia.org/de/2005/02/112923.shtml