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[ 12. Apr 2005 ]

Zehn Anklagen nach dem Tod von Seibane Wague

demo seibane wague

Alle zehn an der Amtshandlung beteiligten Personen müssen sich vor Gericht verantworten.

 

Ein Jahr und neun Monate nach dem Tod Seibane Wagues während eines Polizei- und Notarzteinsatzes im Wiener Stadtpark hat die Staatsanwaltschaft am Dienstag, 12. April 2005, gegen alle zehn an der Amtshandlung Beteiligten Anklage erhoben. Sechs PolizistInnen, drei SaniTäter und ein Notarzt müssen sich vor Gericht wegen fahrlässiger Tötung unter besonders gefährlichen verhältnisses verantworten. Der Strafrahmen beträgt bis zu drei Jahre Haft.

Laut dem zuständigen Sektionsschef im Justizministerium, Werner PÃŒrstl, sollen sich die PolizistInnen und SaniTäter "durch aktives Tun", der Notarzt hingegen "durch Unterlassung notfallmedizinsicher maßnahmen" schuldig gemacht haben. Ausschlaggebend für die Anklageerhebung sei laut PÃŒrstl die Erkenntnis aus dem gerichtsmedizinischen Gutachten gewesen, dass "für das Sterben Wagues das Festhalten auf dem Boden" entscheidend gewesen sei.

Die Obduktion hatte ergeben, dass Wague an einem Herzschaden litt. Der durch das Festhalten verursachte Stress und die Atemnot hätten zu seinem Ersticken geführt, erläutert PÃŒrstl.

Ein Verhandlungstermin steht noch nicht fest.

Quelle: derstandard.at