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[ 02. May 2005 ]

Bericht von der Mayday-Parade in Wien

Mayday-Parade am Praterstern

Zwischen 650 und 700 Menschen beteiligten sich am Sonntag an der ersten Euromayday Parade in Wien.
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Während bei den traditionellen Mai-Kundgebungen von KPÖ und SPÖ sehr viel von "Volk" und "Arbeit" in einem positiven Kontext die Rede war, kam ersteres bei der ersten großen Mayday-Parade in Wien gar nicht vor, während zweiteres aus einem weitaus kritischerem Blickwinkel betrachtet wurde. Themen des Euromaydays waren die Prekarisierung von Leben und Arbeit.

Die Demo startete am Mexikoplatz und führte zum größten Teil durch den zweiten Wiener Gemeindebezirk. An neuralgischen Punkten, wie dem Gebäude der Leiharbeitsfirma Manpower oder der Billa-Filiale am Nordbahnhof, die auch am 1. Mai geöffneten hat, wurde in Redebeiträgen auf die Arbeitsbedingungen der dort beschäftigen Hingewiesen. Einige DemoteilnehmerInnen entschlossen sich am Praterstern dazu, der geöffneten Billa-Filiale einen Besuch abzustatten, um die Praktiken des Unternehmens - etwa werden überstunden oftmals gar nicht oder in Form von Einkaufsgutscheinen abegolten - vor Ort aktionistisch zu kritisieren.

Ein weiteres Ziel der Demonstration war das Schubhaft-Gefängnis an der Rossauerlände. Vor dem Gebäude gab es Sprechchöre, die u.a. die Abschaffung der Schubhaft forderten.

Danach zog die Mayday-Parade durch den ersten Bezirk, u.a. über den Ballhausplatz, wo gerade der Jobgipfel mit Gewerkschaften, Opposition und Regierung stattfand. Beim Museumsquartier, das ebenfalls Ziel der Demonstration war, wurde auf die Beschäftigungsverhältnisse von ArbeitnehmerInnen im Kultursektor aufmerksam gemacht.

Die Schlusskundgebung fand am Karsplatz mit mehreren Soundsystemen statt und dauerte etwa bis 21 Uhr. Ganz in der Nähe befindet sich die erst vor kurzem errichteten "Schutzzone" aus der die Polizei alle Personen, die ihr "verdächtig" erscheinen, ohne Begründung wegweisen darf.