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[ 20. Sep 2005 ]

österreichische Polizei wird mit Elektroschockpistolen ausgestattet

Elektroschockpistole (Teaser)

Spezialeinheiten der Polizei sollen mit ca. 200 Teaserpistolen ausgestattet werden. Die Waffe wird vom Hersteller als "nicht tödlich" beschrieben. Die Erfahrung aus der bisherigen Anwendung spricht eine andere Sprache.

 

Demnächst sollen Cobra und andere Sondereinsatzkommandos der Polizei mit etwas weniger als 200 stück Taser-Pistolen zum Preis von jeweils 2.000 Euro ausgestattet werden.

Bei den bestellten Geräten handelt es sich um Elektro-Impuls-Waffen, aus denen jeweils zwei an hauchdünnen Isolierdrähten hängende Elektropfeile abgeschossen werden können. Die Reichweite beträgt etwa sieben Meter - die Zielperson wird dabei mit Stromstößen bis zu 50.000 Volt für 15 bis 30 Sekunden außer Gefecht gesetzt.

Allein in den USA starben seit Einführung von Elektroschockpistolen bei der Exektive rund 100 Menschen Wärend oder nach dem Einsatz dieser angeblich "nicht tödlichen Waffe". Wie die bisherige Erfahrung zeigt, senkt der Einsatz von Elektroschockpistolen die Schwelle zur Gewaltanwendung erheblich. So kam es schon des öfteren bei harmlosen Verkehrskontrollen zum Einsatz von Teaser-Pistolen um Macht zu demonstrieren. Die Todesopfer in diesem Zusammenhang waren in aller Regel unbewaffnet und somit keine wirkliche Bedrohung für die PolizistInnen.

In österreich werden die Gefahren von Elektroschockpistolen für Leib und Leben unterdessen medial und politisch verharmlost. Fast schon skurrile Ausmaße nimmt die Berichterstattung der Kronenzeitung zum Thema "50.000 Volt Stromschlag" an. Im Artikel heißt es: "Das klingt zwar sehr hoch, doch Folgeschäden sind keine zu befürchten. 'für kurze Zeit bleiben Rötungen und zwei Punkte zurück, die wie Gelsenstiche ausschauen. Das Risiko ist sehr gering', hieß es im Juli aus dem Justizministerium, als solche Pistolen an sämtliche 28 Strafvollzugsanstalten des Landes ausgeliefert wurden."

Nicht erwähnt werden die unmittelbaren Auswirkungen der Waffe (mal ganz abgesehen vom möglichen Tod). Dazu gehören extreme, quälende, akute Schmerzen, Brandverletzungen, zeitweise LÀhmungen von Sekunden- bis Minuten-Dauer sowie Wunden durch die Entfernung der leitfähigen Widerhaken.

Quellen:
Amnesty International
Kronenzeitung
Wikipedia