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[ 04. Oct 2005 ]

Neues Gutachten: Seibane Wague ist erstickt

seibane wague

Ein neues medizinisches Gutachten besagt, dass Seibane Wague nicht an Herzversagen starb sondern erstickt ist.

 

Laut einem Bericht im "Falter" ist die Todesursache eine "fixationsbedingten Asphyxie": Er ist auf dem Boden unter der Last der Einsatzkräfte erstickt. Erstellt hat das Gutachten der Sachverständige für Intensivmedizin, Kurt Hudabiunigg.

Wörtlich spricht der Gutachter von einer "inneren Erstickung", die "durch die große Intensität und Dauer der Fixierung durch zumindest fünf Exekutivbeamte und zwei Sanitäter eingetreten" sei.

Der Gutachter kritisiert vor allem, dass Wague minutenlang regungslos auf dem Boden lag und keine Wiederbelebungsmaßnahmen erfolgt seien.

Der Arzt weiter: Hätten Arzt und Einsatzkräfte gehandelt, hätten sie Wague vielleicht das Leben retten können. Es seien "unnötigerweise zumindest drei bis vier Minuten vergangen".

Aber auch ein anderes Gerichtsgutachten übt Kritik. Rudolf Pföhs, Experte für Einsatztechnik bei der Polizei, hält laut "Falter" fest, dass eine "fehlende Koordination bei den Fixierungen jeweils im Kopf- und Brustbereich zu bemängeln ist". Manche Beamte hätten "nicht notwendige Fixierungsmaßnahmen" gesetzt.

Kritik übt der Gutachter - er ist Schieß- und Einsatztaktiker sowie Beamter des Innenministeriums - auch an "fehlenden Vorschriften" bezüglich Fixierungen. Die Beamten hätten teils nur auf Grund "reiner Erfahrungswerte" gehandelt, so Pföhs.

Der Prozess zum Tod von Seibane Wague wird am 28. Oktober 2005 im Landesgericht für Strafsachen in Wien fortgesetzt. Vier weitere Verhandlungstage sind vorgesehen.