Demonstration in Wien gegen das Skandalurteil

Die Demo startete um 15 Uhr am Ballhausplatz und ging dann zum Innenministerium in der Herrengasse. Von dort zog sie weiter zum Justizministerium und endete schließlich um ca. 18.30 Uhr beim Stadtpark, an jenem Ort, an dem Seibane Wague am 15.07.2003 im Zuge einer 'Amtshandlung' getötet worden war.

In unterschieldichen Reden wurde bespielsweise die Vermengung von Justiz und Exekutive kritisiert. 'Ich bin stinksauer - jedes Jahr stirbt in dieser Stadt ein Afrikaner', sagte ein Sprecher des Menschenrechtskomitees Seibane Wague. Der Urteilsspruch - am 09.11.2005 wurden nur zwei von zehn Angeklagten zu geringen Strafen verurteilt - wurde einhellig als Skandal bezeichnet. Das Töten von Menschen aus der afrikanischen Diaspora in Österreich sei anscheinend straffrei möglich.

Vor dem Innenministerium zeigte sich ein Aktivist 'entsetzt, entrüstet und enttäuscht über institutionalisierten Rassismus in Österreich'.

Wiederholt wurde zum Widerstand gegen den institutionalisierten Rassismus in Österreich aufgerufen. Eine weitere Demonstration gegen Rassismus und Polizei- und Justizwillkür in den nächsten Wochen ist in Vorbereitung.