Das Weltsozialforums 2006 fand verteilt auf drei Kontinenten statt. Im Rahmen des Treffens in Bamakao, Mali, wurde ein Aufruf gegen die weltweit mörderische Migrationspolitik verfasst. In der Zeit bis zum WSF in Nairobi 2007 sollen Themen wie Bewegungsfreiheit und gleiche Rechte verstärkt behandelt werden.
Aufruf von Bamako für den Respekt und die Würde der MigrantInnen
Polyzentrisches Weltsozialforum, Januar 2006, Bamako, Mali
Das Polyzentrische Weltsozialforum fügt sich ein in den Prozess der Konstruktion einer Alternative zur neoliberalen Politik.
Im Namen des Kampfs gegen die heimliche Einwanderung arbeiten die Regierungen an einer Politik der Repression und Externalisierung an den Grenzen der reichen Länder, mit Hilfe von (wörtlich: quer durch) Lagern, Zurückweisungen, Abschiebungen und Auswahl von Arbeitskräften.
Diese Politik führt vor allem zu den Dramen von Ceuta und Melilla und dem von Kairo, zu Toten in der Wüste, im Mittelmeer oder im Rio Grande.
Wir schlagen vor, auf internationaler Ebene eine solidarische Allianz der Zivilgesellschaften, NGOs, sozialen Bewegungen und Vereinigungen gegen diese mörderische Politik aufzubauen...
Von Bamako bis Nairobi (Weltsozialforum 2007) schlagen wir ein Jahr der internationalen Mobilisierung vor für das Recht jedes Menschen, sich frei auf der Welt zu bewegen und über seine eigene Zukunft zu entscheiden. Die folgenden Vorschläge wurden gemacht von Arbeitsgruppen während des Polizentrischen Sozialforums von Bamako:
1. Wir rufen auf zur Schaffung eines internationalen Netzes zum Austausch von Informationen und Aktionen für die Rechte aller MigrantInnen;
2. Wir rufen auf, eine thematische Achse "Migrationen" im Prozess der Vorbereitung von Nairobi 2007 einzurichten;
3. Wir schlagen einen weltweiten Tag der Mobilisierung vor, der stattfinden könnte an Orten, die Symbole für Grenzen sind (Flughäfen, Internierungslager, Botschaften etc.):
- gegen das Ausnahmerecht, das gegen MigrantInnen angewandt wird,
- gegen die Politik der Repression der Auswanderung,
- für die Schließung der Lager und die Bewegungsfreiheit der Menschen.
Das euro-afrikanische Gipfeltreffen in Rabat, im Frühjahr 2006, sollte die erste Etappe dieser Mobilsierung sein.
ErstunterzeichnerInnen: AEDH (Europa), AMDH (Marokko), ARCI (Italien), ATMF (Frankreich), CEAR (Spanien), Chabaka des Associations du Nord (Marokko), CIMADE (Frankreich), GISTI (Frankreich), IPAM (Frankreich), Migreurop, Paderas de la Vida (Marokko), Sincobas (Italien), Todo Cambia (Italien).