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[ 13. Dec 2006 ]

Der bittere Geschmack der Bananen. Tod im Hamburger Hafen

Wir trauern um Wilson O. geboren 1971 gestorben 2006 und Justiano A. geboren 1973 gestorben 2006

 

Auf ihrer Flucht vor Bürgerkrieg, Unterdrückung und Armut haben zwei weitere Menschen ihr Leben gelassen.

Die beiden Kolumbianer starben im Dezember 2006 auf dem Bananenfrachter "Regal Star" an den Chemikalien, mit denen die Südfrüchte begast werden, damit sie makellos die Regale unserer Supermärkte erreichen. Sie starben mit der Hoffnung, in Europa Sicherheit und Schutz zu finden.

Solange Kriege und Armut existieren werden Menschen versuchen, sich dahin zu bewegen, wo sie hoffen in Sicherheit zu leben. Europa muss seine Verantwortung für Menschen auf der Flucht in die Praxis umsetzen. Stattdessen werden die Grenzkontrollen immer stärker und die Chancen immer geringer, Schutz zu finden. Fliehende Menschen sind gezwungen, die gefährlichsten Wege zu nehmen.

In Trauer und Wut fordern wir dass die Hamburger Wasserschutzpolizei aufhört, die Grundrechte der Flüchtlinge (Genfer Flüchtlingskonvention) fortgesetzt zu missachten. Solange die Menschen bei ihrer Ankunft in der vermeintlichen Sicherheit durch das Vorenthalten von Flüchtlingsrechten daran gehindert werden, ihr Schutzbegehren vorzutragen, gehen sie tödliche Risiken ein, um nicht an Bord der Schiffe entdeckt zu werden.

Hamburg, 7. Dezember 2006
ag-blindepassagiere