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[ 15. Jan 2007 ]

Rainhard Fendrich: Lektionen aus dem Kokain Prozess

Die Urteile im Rainhard Fendrich Prozess bestätigen rassistische Motivation der Urteile in den Operation Spring Prozessen. Ein Kommentar von Afrikanet.info

 


Am 22. Dezember 2006 wurde Rainhard Fendrich, ein österreichischer Popstar der 15 jahre lang Kokain konsumiert hat zu einer Geldstrafe von 37 500 Euro verurteilt. Seine Lieferanten, der "kleine Fredi", ein 62-Jähriger kaufmännischer Angestellter, der seit fast 20 Jahren die Wiener Schickeria mit Kokain versorgt haben soll, erhielt eine unbedingte Freiheitsstrafe von zwei Jahren. Der frühere Radiomoderator und nunmehrige Betreiber eines bekannten Lokales, der sozusagen auch die frühere Nobel-Droge auf dem Speiseplan gehabt haben soll, bekam neun Monate Haft, davon drei Monate unbedingt. Welche Strafen hätten beide bekommen wenn sie schwarze Menschen wären?


Lektion 1: Das Konsumieren von Drogen im Promi-Milieu wird geduldet


Konsumieren Sie so viel Kokain wie Sie wollen und sie werden, wenn Sie ein weisser österreichischer Popstar sind, nicht wirklich bestraft. Rainhard Fendrich ist in Österreich eine Ikone. Er hat 15 Jahre lang Kokain (eine der härtesten Droge) konsumiert. Er wurde verurteilt 37 500 Euro zu bezahlen. Das macht ungefähr 6,84 Euros, die er pro Tag ausgegeben hat. Fendrich verdient offiziell laut mehreren Medien 140.000 Euro pro Jahr.


Lektion 2: Es gibt offiziell zwei Drogenszenen in Österreich


1. Eine die fast nie kontrolliert wird. Hier werden kiloweise Drogen in Umlauf gebracht, verkauft, gekostet. Hier kaufen nur "Bosse" ihre Dosis, es ist einfach à la Mode und schick, Drogen zu konsumieren. Es ist hier ein Kavaliersdelikt, Drogen zu konsumieren. Hier gibt es ein Netzwerk sowie Leute, die Großlieferanten sind. Darüber wird geschwiegen. Hier ist die Mehrheit weiss, reich und einflussreich. Hier wird nicht von einer österreichischen Mafia gesprochen. Drogen werden hier nicht im Gramm verkauft sondern im Kilogramm. Es gibt sogar Kokainpromi-Lokale, die bekannt sind.....

2. Eine sogenannte "Sündenbockszene". Hier verkaufen viele Drogen um überleben zu können (Siehe z.B. Studie über afrikanische Gefangene in der Haftanstalt Josefstadt). In dieser Szene wird selten konsumiert. Migranten sind angeblich Herrscher dieser Szene. Es wird über sie ständig polizeilich ermittelt. Viele Medien berichten gern über diese Szene. Die Sichtbarsten hier sind schwarze Menschen, die stigmatisiert werden. Sogenannte "Drogenbosse" kommen aus dieser Szene und "verwalten Millionen Euros". Hier spricht die Exekutive von der sogenannten "schwarzafrikanischen Mafia".


Lektion 3: Bestätigung der rassistisch motivierten Urteile im Operation Spring Prozess


Fendrich Prozess: Zwei mitangeklagte Männer, die Fendrich jahrelang mit der Droge versorgt hatten, wurden zu Haftstrafen von zwei Jahren beziehungsweise neun Monaten verurteilt. Hier wurde nicht nach der Menge gefragt.
Operation Spring Prozesse: Richter errechnen mittels Hochrechnung die Menge und verurteilen auch nach dieser Hochrechnung.
Beispiel: Ein schwarzer Drogendealer verkauft 2 bis drei Kugel pro Tag. Der Richter fragt ihn seit wann er in Österreich sei. Wenn der angeklagte antwortet z.B. seit 4 Jahren, wird die Anzahl der Kugel mal die Anzahl der Tage kalkuliert und dazu das totale Gewicht und es wird danach verurteilt.


Lektion 4: Promidrogen Konsument wollte Jugendlichen helfen. Keine öffentliche Kritik dagegen


Rainhard Fendrich wollte sein Image polieren. Am 6. Juli 2006 lanzierte er die Idee, er wolle ein Anti-Drogen-Kampagne unterstützen. Er wollte sich in einem Projekt für Suchtprävention für Volksschüler engagieren. Wenig Kritik wurde damals öffentlich ausgeübt.