Von 5. bis 11. November 2007 versammelten sich hunderte AktivistInnen im Grenzort Calexico / Mexicali (USA/Mex), um eine Welt Ohne Grenzen zu fordern. Zahlreiche Proteste und Workshops fanden statt. Bei der Abschlussaktion griff die Grenzpolizei die AktivstInnen auf US-Seite an. Es kam zu mehreren Verletzten und drei Festnahmen.
Über 500 Menschen nahmen in der Woche zwischen 7. und 11. November 2007 am
No Border Camp teil, einer :: internationalen Solidaritäts-Aktion an beiden Seiten einer Grenze. Aktionen während des Camps waren unter anderem :: eine Kundgebung und eine Demo vor dem US-amerikanischen Immigrations- und Zollamt in El Centro, Kalifornien am 9. November, eine :: Mahnwache vor dem Friedhof in Holtville, Kalifornien am 10. November, wo ca. 600 MigrantInnen, die bei der Überquerung der Grenze starben, beerdigt liegen und :: Proteste gegen die Internierung von MigrantInnen. Die Aktivitäten während des Camps zielten darauf ab, grenzübergreifende Verbindungen zu knüpfen.
Am Abend des 11. Novembers 2007 haben die AktivistInnen das No Border Camp in Calexico / Mexicali abgebaut. Anschließend liefen sie auf beiden Seiten der fast 500 Meter langen Mauer zwischen Mexicali (Mexiko) und Calexico (USA) nach Westen und versammelten sich am Zollhafen, um gegen die bewachte Grenze zu protestieren. Dieses Ereignis war nach einer Woche der Konfrontation und des Widerstandes gegen das Grenzregime die letzte Aktion des No Border Camps.
Die DemonstrantInnen auf US-amerikanischer Seite wurden von US-amerikanischen GrenzschützerInnen ohne jeglichen Befehl und ohne Warnung angegriffen. Dabei wurden Pfefferspray aus geringer Entfernung, Knüppel und die "Schwarmtaktik" eingesetzt. Es gab einige Schwerverletzte.
Der Grenzschutz nahm drei Menschen fest. Die drei Verhafteten wurden im Imperial County Gefängnis in El Centro, Kalifornien, festgehalten. Alle drei wurden der Behinderung eines Beamten beschuldigt und am Dienstag, 13. November 2007, dem Amtsrichter vorgeführt. Während es gegen zwei von ihnen zu keiner Anklage kam, legte Amtsrichter Lewis in El Centro gegen den dritten Aktivisten eine Kaution in der Höhe vom US$ 10.000 fest. Der Staaatsanwalt versuchte mit in letzter Minute eingebrachten "Beweisen" die Kaution zu erhöhen.
Der Richter sagte zu den Leuten vom noborder-Camp, dass sie einer derart angreifbaren Person (der angeklagte Aktivist hat einen unbefristeten Aufenthaltstitel) nicht erlauben sollten, mit den Behörden Kontakt zu haben - insbesondere mit Beamten der Einwanderungsbehörden. Dem Angeklagten teilte der Richter mit, dass er nicht wolle, dass es zu einer Abschiebung kommt und wünschte ihm viel Glück. Der Aktivist hat die kolumbianische StaatsbürgerInnenschaft und ihm drohen ein längerer Gefängnisaufenthalt bzw. die Abschiebung. Die Entscheidung, ob die gerichtliche Verfolgung fortgesetzt wird, fällt in zwei Wochen.
Es sind bereits einige Aktionen zur Unterstützung des Gefangenen angelaufen. Siehe u.a. Informationen zur :: Spende an den Rechtsfond (en). Weitere Informationen und updates zu Unterstützung und Solidarität auf :: indybay.org und :: noborderscamp.org.
Mehr zu den Übergriffen durch die Grenzpolizei (und Links zu den Protesten vom 05.-11. Nov 2007) auf :: indybay.org (englisch):
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Weitere Informationen:
:: noborderscamp.org (:: Photos :: Audios :: Videos)
:: deleteTheBorder.org
:: sandiego.indymedia.org
:: indybay.org
:: cml.vientos.info
:: regeneracionradio.org
Quellen :: indymedia.org (13. Nov 2007) :: noborderscamp.org (15. Nov 2007)