In Oaxaca sind am 7. April 2008 zwei AktivistInnen und ModeratorInnen des indigenen community Radios "Die Stimme, die das Schweigen bricht" (La Voz que Rompe el Silencio) ermordet worden.
Teresa Bautista und Felicitas Martínez, 22 und 20 Jahre alt, gerieten mit ihrem Auto, mit dem sie zu einem Treffen gereist waren, in einen Hinterhalt. Auf ihr Auto wurde in der Nähe von Putla de Guerrero geschossen. Teresa Bautista und Felicitas Martínez starben an Schussverletzungen, die sie aus AK-47 Maschinengewehren erhielten, wie die Polizei feststellte, die am Ort des Geschehens mindestens 20 entsprechende Patronenhülsen fand. Vier weitere Personen, die im Auto mitgereist waren, wurden verletzt.
Die beiden RadioaktivistInnen arbeiteten seit einiger Zeit im von Triquis betriebenen Sender La Voz que Rompe el Silencio. Er befindet sich in San Juan Copala, rund 50 km von der Stelle entfernt, wo der tödliche Überfall stattfand.
Nach offiziellen Angaben sind für den Hinterhalt bisher keine Verantwortlichen auszumachen. Doch wiesen MitarbeiterInnen des Zentrums für gemeinschaftliche Hilfe CACTUS (Centro de Apoyo Comunitario Trabajando Unidos) und Autoritäten der autonomen Gemeinde San Juan Copala darauf hin, dass ihrer Meinung nach die Täter im Kreis der Partei der Einheit PUP (Partido de Unidad Popular) zu suchen sind. Die PUP ist die Partei des in Oaxaca regierenden Gouverneurs Ulises Ruiz.
In einer Spezialausgabe einer Sendung des freien Radios Radio Bemba unterstrich Omar Esparza von CACTUS, dass die PUP "schwer bewaffnete Gruppen unterhält". Er erklärte, dass diese Gruppen die Autonomie der Gemeinden angriffen und schon mehrere freie community-Radios der indigenen Radionetzwerke Red de Radio y Televisión Comunitaria Indígena del Sureste Mexicano und Red de Comunicadores Indígenas de la Región Mixteca-Triqui aufgerieben hätten. Macario García, Sekretär der autonomen Gemeinde San Juan Copala, sagte: "Das war ein Hinterhalt für die zwei Personen, die sich am meisten der Radioarbeit gewidmet haben." Er führte weiter aus, dass die beiden Ermordeten in Projekten zur Bewahrung der kulturellen Identität und in Initiativen zur Ausarbeitung von wirtschaftlichen Projekten in den Gemeinden gearbeitet hätten.
Die Journalistin Verónica Villalbaso erklärte, in der Vereinigung der JournalistInnen von Oaxaca hätten die Morde kein Erstaunen ausgelöst, denn solche Fälle seien "sehr üblich". Man wisse, dass in der betroffenen Region Frauen wie Kinder als "Kriegsziele" benutzt würden.
CACTUS forderte in einer Eklärung, dass sich die Generalstaatsanwaltschaft mit dem Fall befassen solle, denn "die Staatsanwaltschaft des Bundesstaates garantiert keine unabhängige Untersuchung".
Quelle :: Poonal Nr. 798 (Buenos Aires, 9. April 2008, púlsar-poonal)