Presseaussendung der Gruppe AuA! anlässlich der deutschnationalen Gedenkkundgebung am 8. Mai
Wien - Die Gruppe AuA! (AntifaschistInnen und Alliierte) kritisiert ausdrücklich, dass deutschnationale Burschenschaften 70 Jahre nach dem Anschluss Österreichs an Nazideutschland immer noch nicht verboten sind, sondern ihre antisemitisch, rassistisch und sexistisch gezeichneten Zusammenkünfte nach wie vor sowohl in ihren Buden als auch ganz öffentlich bei ihrem völkisch-revisionistischen "Gedenken" am 8.Mai durchführen können. "Es ist zum einen ein Skandal, dass das Kriegsende durch die Alliierten am 8.Mai jedes Jahr nur von einer kleinen Anzahl linker Gruppen vor dem Denkmal der Roten Armee gefeiert wird. Auf der anderen Seite ist es inakzeptabel, dass die großdeutsche Propaganda dieser studentischen Verbindungen durch Veranstaltungen wie ihrem reaktionären Gedenken am 8. Mai nach wie vor gesellschaftlich toleriert wird." meint Lili Litwak, Pressesprecherin der AuA!.
Burschenschaften fungieren in Österreich bis heute als ideologische Kaderschmiede sowie als Sammelstätte rechtsextremer Gesinnungen und stellen somit auch das gesellschaftliche Bindeglied zwischen (neo-)nazistischen Zusammenhängen und dem Parlament dar, wie sich an der hohen Anzahl korporierter Nationalratsabgeordneter zeigt. Lili Litwak: "Dass die Burschis Uhrzeit und Treffpunkt ihres revisionistischen Gedenkens geheim halten müssen, ist nicht genug. Der Verehrung von NS-Tätern, dem völkischen Größenwahn und Geschichtsrevisionismus, durch die auch "Totenredner" in den vergangenen Jahren aufgefallen sind, muss ein für alle Mal ein Ende gesetzt werden." Die Pressesprecherin spielt damit u.a. auf den FP-Parlamentarier Andreas Mölzer an, der bei seiner Rede vor zwei Jahren nur der eigenen, nicht aber Millionen anderer, nicht-deutscher Opfer gedenken wollte.
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