Am 1.Mai 2009 versammelten sich in Wien an die 2000 Menschen um Marcus Omofuma und allen anderen Opfern rassistischer Gewalt zu gedenken.
Das Motto der Demonstration, die am 1.Mai unter Beteiligung von ca. 2000 Menschen stattfand, war "Omofuma - Mord verjährt nicht". Der Anlass war der 10. Todestag Marcus Omofumas, der bei seiner gewaltsamen Abschiebung von Fremdenpolizisten getötet wurde. Der Fall Marcus Omofuma sollte bei der Demonstration als Symbol und Beispiel für die zahlreichen Menschen stehen, die im Zuge rassistischer Amtshandlungen misshandelt oder getötet wurden.
Bei der Auftaktkundgebung an der Ecke Mariahilferstraße/Museumsquartier, an der sich ein Gedenkstein für Omofuma befindet, versammelten sich die DemonstrantInnen, die sich aus einem breiten Spektrum migrantischer Organisationen, linker/linksradikaler Gruppen und Einzelpersonen zusammensetzten. Darüber waren auch Sans-Papiers/illegalisierte Menschen auf der Demo anwesend, deren Teilnahme ein klares Zeichen gegen die Einschüchterung und Kriminalisierung von Menschen ohne Papiere durch die Behörden setzte.
In den Auftaktreden wurde an den qualvollen Tod Omofumas sowie an die darauf folgende staatliche Repression gegen die "Black Community" im Zuge der Operation Spring erinnert, darüber hinaus gab es auch eine Aufzählung von Personen, die während rassistisch motivierter Polizeieinsätze bzw. in Polizeigewahrsam umgekommen sind. Um ungefähr 15:30 Uhr setzte sich die Demo in Richtung Parlament in Bewegung. Mit musikalischer Begleitung waren auf dem Weg Parolen wie "Freedom of Movement ist everybody's right - we are here and we will fight" oder "Kein Mensch ist illegal - Bleiberecht überall" und viele andere zu hören. Auf dem Platz vor dem Parlament - dem Ort an dem die rassistische Gesetzesgebung durch die Abgeordneten beschlossen wird - wurden weitere Reden gehalten, die sich vor allem auf die staatliche Repression und Diskriminierung von MigrantInnen bezogen. Weiter ging es vorbei am Burgtheater auf den Michaelerplatz, auf dem weitere Redebeiträge zu hören war.
Der letzte Zwischenstopp wurde bei der Albertina abgehalten, in deren Nähe Nicolae J. 2004 von einem Polizeibeamten erschossen wurde.
Die Abschlusskundgebung fand vor dem Stadtpark statt, in dem bei einem gemeinsamen Einsatz von Polizei und Rettung am 15. Juni 2003 Seibane Wague umgekommen ist. Nach einer musikalischen Einlage und einigen Abschlussreden löste sich die Demonstration ohne weitere Vorfälle auf. Obwohl die Polizei in hoher Anzahl vertreten war, gab es nur einen kleinen Zwischenfälle, bei dem aber kein Mensch verhaftet wurde.
Im Anschluss an die Abschlusskundgebung formierte sich noch eine antikapitalistische Demo, die unter der musikalischen Unterstützung der "Free Parade" noch weiter Richtung Resselpark zog.