Hafen von Venedig - Schiff der Rückführungen nach Griechenland blockiert

10.07.2009 - Über Hundert Aktivist_innen sind heute früh in den Hafen von Venedig hinein gegangen und haben die Verladearbeiten eines der Schiffe nach Griechenland blockiert. Als die Gruppe hineinging, haben die Finanzieri (Angehörige der Finanz- und Steuerpolizei), die am Wachhäuschen waren, zwei Aktivist_innen blockiert und zu Boden geworfen. Einer der Polizist_innen der Guardia Finanza hat die Pistole gezogen und aus geringer Entfernung in Menschenhöhe auf einige Demonstrant_innen gezielt.

Nach einigen Minuten der Spannung ist die Gruppe in den Hafen gegangen. "Wir sind alle klandestin", lautet die Parole der Demonstrant_innen vor dem Ladesteg des Schiffes. Auf den Transparenten stand: "Recht auf Asyl, Schluss mit den Abweisungen" und "Stop global War, No G8! Support refugees!"

Seit einem Jahr klagen die Gruppen die Zustände an, die sich im Hafen von Venedig und den anderen Häfen an der Adria zu Schaden der afghanischen, kurdischen und afrikanischen Flüchtlinge abspielen. Die Flüchtlinge und Migrant_innen verstecken sich auf den Schiffen; sie sind auf der Suche nach einem Ort, an dem sie endlich leben bzw. um Asyl bitten können. Die italienische Grenzpolizei weist den Großteil dieser Personen jedoch ab und schickt sie in ein Land zurück, nämlich Griechenland, in dem es kein Asyl gibt und wo die Migrant_innen, auch die Kinder, monatelangen, willkürlichen Verwahrungen und immer öfter kollektiven Deportationen ausgesetzt sind.

Nachdem ungefähr zwei Stunden Blockade wurde eine Demonstration auf dem Hafengelände durchgeführt.

"Dies ist ein extraterritorialer Ort, an dem Verletzungen aller Art stattfinden, besonders zu Schaden derer, die vor Kriegen flüchten und mit der Komplizenschaft von Gesellschaften wie Minoan Lines auch mit unmenschlischen Methoden unverzüglich zurückweisen!", so ein_e Aktivist_in.

Eine ähnliche Aktion hat einen Tag zuvor, am 9. Juli 2009, :: im Hafen von Ancona statt gefunden.

Quelle :: gipfelsoli.info, bearbeitet von no-racism.net, italienisches Original auf :: globalproject.info.