Stellung- nahme des Wagenplatz Baumgasse vom 24. Juli 2009. Die Baufirma Porr fordert als Besitzerin der Grundstückes die Räumung bis Dienstag, 28. Juli 2009, 9:00 Uhr.
Wir, der Wagenplatz Wien Baumgasse, stehen nun seit Mittwoch, den 22.07.2009, auf der davor brachliegenden Fläche in der Baumgasse, gegenüber des Kulturprojektes Arena, um diese Brache aktiv zwischen zu nutzen.
Toleriert werden wir hier von den GrundstückseigentümerInnen, der riesigen Baugesellschaft Porr, bis Dienstag, den 28.07.2009, um 9 Uhr morgens.
Unsere Wägen beparken bzw. bewohnen einen kleinen Bruchtteil dieser riesigen, seit Jahrzehnten brachliegenden Fläche.
Uns wurde von Seiten der Porr Liegenschaftsverwaltung, durch Herrn Primer, bisher leider nur durch telefonische Kommunikation keine Zwischennutzung gestattet. Uns wurde somit keine Gelegenheit geboten, unser Projekt und Konzept auf persönlicher Basis den Großgrundstückseigentümer(n) vorzustellen.
Wir haben mehrmals versucht, ein persönliches Gespräch zu finden und scheiterten jedes Mal.
Derzeit ist es Fakt, dass wir dieses Grundstück räumen müssen.
Weiterhin offen bleibt unser weiteres Ziel, da wir in gut 4 Wochen endgültig und buchstäblich auf der Straße stehen.
Das Einzige was wir benötigen, ist die Zusage einer legalen Zwischennutzung. Natürlich sind wir gegenüber einem ANGEMESSENEN Mietzins nicht abgeneigt.
Wir benötigen nicht mehr, wollen aber nicht weniger.
Es geht hier um die Existenz von mindestens 7 Menschen, die sich bewusst dazu entschieden haben, im Wagen zu leben und das in einer selbstverwalteten Wohn- und Kulturgemeinschaft.
Primär schaffen wir hier einen Wohnraum, da wir unseren bisherigen in der Kimmerlgasse in Simmering mit Ende August verlieren. Ein Wagenplatz jedoch ist mehr als reiner Wohnraum, somit sind auch wir bemüht, ein offener Raum für Kultur, Kunst und Austausch zu sein.
Ein bereits existierender Bühnenwagen ist eine der infrastrukturellen Vielfältigkeiten, die wir gerne allen Interessierten zur Verfügung stellen würden. Diese Tage beherbergen wir hier viele WagenbewohnerInnen, welche von weit her angereist sind, da sie uns als unterstützenswertes Projekt ansehen und genauso wenig wie wir hinnehmen können und wollen, dass es in Wien bisher nicht möglich war, Wagenleben legal möglich zu machen.
Nach den, über ein Jahr andauernden Verhandlungen mit der Stadt Wien, welche in unseren Augen zu nichts geführt haben, wissen wir, dass wir, um Klagen der Baupolizei zu entgehen, auf Bauland stehen müssen.
... und das tun wir im Moment!
Pressetelefon: 068110774635