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[ 29. Jan 2010 ]

Universität Wien zensuriert Kritik an WKR-Ball

Hofburg

Die Universität Wien weigerte sich eine kritische Stellungnahme des Instituts für Theater-, Film- und Medienwissenschaft an die Presse weiterzuleiten.

 

Das Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft sprach sich in einer Presseaussendung gegen den WKR-Ball in der Hofburg aus. Ihre Kritik an einer Veranstaltung mit Rechtsextremen wollte das Institut auch über die Pressestelle der Universität Wien öffentlich machen. Diese entschied sich jedoch, das Institut, das aufgrund seiner Lage direkt in der Hofburg besonders betroffen ist, nicht zu unterstützen. Die Basisgruppe Theater-, Film- und Medienwissenschaft spricht sich klar gegen diese Entscheidung der Uni aus.

Antifaschistische Kritik eines Universitätsinstituts zu verhindern,
anstatt selbst gegen Deutschnationalismus und Rechtsextremismus vor
zu gehen "ist einfach unglaublich", so das Vorsitzteam der ÖH Uni
Wien zur Weigerung der Pressestelle das Institut zu unterstützen.
Die ÖH Uni Wien ist mehr als entsetzt über das Vorgehen der
Universität und unterstützt das Institut mit Freude bei ihrer
Forderung Rechtsextremismus keinen Platz zu geben.

Stellungnahme der Institutskonferenz Theater-, Film- und Medienwissenschaft


Veranstaltung mit Rechtsextremen in Hofburg

Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft spricht sich gegen WKR-Ball am 29.1.2010 in der Hofburg aus

Das in der Hofburg angesiedelte Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft kritisiert die die Raumvergabepolitik der Burghauptmannschaft. Wir fordern die Burghauptmannschaft auf, dem Wiener Korporationsring (WKR) in Zukunft keine Räume mehr zu vermieten und die bereits gegebenen Zusagen zurückzuziehen.

Seit über 40 Jahren stellt die Burghauptmannschaft dem WKR, einer Dachorganisation von mehr als zwanzig "national-freiheitlichen" Korporationen aus dem deutschnationalen Lager, die Hofburg für ihren jährlichen Ball zur Verfügung. Im WKR sind offen rechtsextreme, antisemitische und sexistische Männerbünde organisiert. Der Übergang von rechten Studentenverbindungen zum Neonazi-Spektrum ist fließend.

Abgesehen von dem aus politischer Sicht unverantwortlichem Handeln der Burghauptmannschaft, wird durch den WKR-Ball auch der Institutsbetrieb erheblich gestört. Letztes Jahr verwehrte die Polizei Studierenden den Zutritt zu den Institutsräumlichkeiten. Eine rechtsextreme Tanzveranstaltung rechtfertigt derartige Eingriffe in den Lehr- und Prüfungsbetrieb in keiner Weise.

Institutskonferenz Theater-, Film- und Medienwissenschaft