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[ 25. Feb 2010 ]

BürgerInnen verhindern Abschiebung!

Abschiebung verhindern

Einige Bewohner- Innen und der BürgerInnen- meister der Gemeinde Röthis in Vorarlberg haben heute früh, 25. Feb 2010, die Abschiebung einer vierköpfigen Familie in den Kosovo verhindert.

 

Nach Protesten von AnrainerInnen und dem örtlichen Bürgermeister wurde Donnerstag, 25.02.2010, eine Abschiebung im vorarlbergischen Röthis (Bezirk Feldkirch) abgesagt.

Eine vierköpfige Familie mit Kindern im Alter von drei und fünf Jahren hätte um vier Uhr früh abgeholt werden sollen. Da jedoch rund fünfzig OrtsbewohnerInnen und der Bürgermeister sich klar dagegen aussprachen, zogen die FremdenpolizistInnen schließlich wieder ab. Der für acht Uhr früh gebuchte Flug am Flughafen Zürich wurde storniert.

Bürgermeister Norbert Mähr sprach sich klar gegen eine Abschiebung aus. "Ich wurde nicht informiert und ich lasse nicht zu, dass die Familie in dieser Form delogiert wird", so Mähr gegenüber Vorarlberg Online.

Nach Angaben von Sicherheits-Landesrat Erich Schwärzler (ÖVP) haben die Asylbehörden in dem Fall der Familie negativ entschieden. Er hingegen habe sich für ein humanitäres Bleiberecht der Familie eingesetzt. Dieses zu erteilen sei aber nicht möglich, da gegen den Familienvater ein Aufenthaltsverbot in Deutschland vorliege. Laut Mähr wird der Mann - der selbst in Deutschland geboren sei - der illegalen Einreise nach Deutschland beschuldigt, wo er seine Mutter besucht habe.

Nun müsse eine Löschung des Aufenthaltsverbots erwirkt werden, so Schwärzler. Dies werde einige Wochen dauern. Jedenfalls müsse eine "menschliche Lösung" gefunden werden, betonte der Bürgermeister: "Die Familie ist seit vier Jahren da und bestens integriert, sie sprechen gut Deutsch und haben Arbeit". Die Familie lebt seit vier Jahren in Österreich.

Für Aufregung unter den BürgerInnen in Röthis sorgte auch, dass das dreijährige Mädchen der Familie - das in Vorarlberg geboren wurde - derzeit krank ist. Während allerdings eine Kinderärztin von einem Flug abriet, hielt der Amtsarzt das Kind für reisefähig. Die verschiedenen Arztdiagnosen konnte sich auch Schwärzler nicht erklären.

Quelle: derstandard.at, 25.02.2010