Bamako-Dakar-Karawane startet mit über 400 AktivistInnen zum Weltsozialforum nach Dakar. 3. Pressemitteilung des Afrique-Europe-Interact-Netzwerkes, Bamako, 01.02.2011.
Heute, am 1. Februar 2011, brechen über 400 Aktivistinnen und Aktivisten von Bamako, der Hauptstadt Malis, nach Dakar, der Hauptstadt Senegals auf. Ihre zentralen Forderungen sind das Recht auf die Freiheit der Migration nach Europa, aber ebenso das Recht auf gerechte Entwicklungschancen in den afrikanischen Ländern selbst. Der erste Zwischenstopp ist die malische Stadt Kayes. Dort wollen sich die AktivistInnen mit lokalen Gruppen unter anderem über die Situation von MigrantInnen in Europa austauschen. Aus dieser Region emigriert die größte Zahl von MalierInnen nach Europa.
Eine knappe Woche lang werden die beiden Karawanen mit über 400 TeilnehmerInnen aus afrikanischen und europäischen Ländern gemeinsam Richtung Dakar unterwegs sein. An zwei weiteren Stationen werden sie u.a. das europäische Grenzregime, ungerechte Entwicklungschancen afrikanischer Länder und feministische Anliegen thematisieren, bevor sie Dakar erreichen. Dort findet vom 6. bis 11. Februar das Weltsozialforum statt.
Die AktivistInnen wirbelten bereits vor dem eigentlichen Start der Karawane einigen Staub auf: so wurde eine Abschiebung auf dem Flug von Paris nach Bamako gestoppt. In Bamako selbst gab es letzten Mittwoch eine Anti-Abschiebungs-Demonstration zum französischen Konsulat, die von der Polizei mit Tränengas und Knüppeleinsatz aufgelöst wurde. Das Netzwerk Afrique-Europe-Interact war in den darauf folgenden Tagen mit vier Bussen an der mauretanischen Grenze aktiv und kritisierte dort die tödlichen Folgen der EU-Migrationspolitik. Ausführlichere Berichte und Fotos zu allen Events finden sich auf der Webseite der Karawane:
http://afrique-europe-interact.net/
Am Montag traf auch die Contonou-Dakar-Karawane in Bamako ein, die mit 200 Beteiligten über Togo und Benin angereist war. Sie thematisiert u.a. die ungerechte Schuldenpolitik und Landvertreibungen. Die beiden Karawanen stellten gemeinsam auf einem öffentliche Hearing ihre jeweiligen Forderungen vor.
Im Anschluss fand eine spontane Demonstration mit rund 80 TeilnehmerInnen zur Vertretung der Europäischen Union statt. In der Kundgebung wurde das EU-Grenzregime kritisiert und die Auflösung der Grenzschutzagentur Frontex gefordert.