no-racism.net logo
 
 

[ 01. Mar 2011 ]

Revolten in italienischen Abschiebelagern

siamo detenuti incarcere

Die Lage in den CIE (Zentren für Identifikation und Abschiebung) ist angespannt. In Gradisca haben es die Gefangenen nach einem Monat Revolten, brennenden Matratzen, Sabotagen und Sachschäden im wörtlichen Sinn geschafft, ihre Käfige zu zerstören. Weitere Revolten dieser Tage in Bologna, Trapani und Bari.

 

Seit der Eröffnung des CIE in Gradisca vor fünf Jahren kam es zu etlichen Aufständen, bei denen immer wieder Teile des Lagers unbrauchbar gemacht wurden, sodass weniger als die Hälfte der Anstalt funktionsfähig war. Das Ankommen junger Leute, die die letzten Revolutionen im Maghreb erlebt hatten, brachte das Pulverfass zum Explodieren.

Seit einer Woche sind die Brände zu einem alltäglichen Phänomen geworden. Stein für Stein, Mauer für Mauer haben die Sans-Papiers schrittweise alle Zellen zerstört. Die Polizei versuchte mehrmals, die Situation in den Griff zu kriegen, junge Leute wurden verhaftet, aber schließlich gab sie diese unkontrollierbar gewordene Situation schlichtweg auf. Schließlich blieb nur noch eine Zelle mit acht Betten für mehr als 105 Gefangene, die Immigrant_innen mussten sich arrangieren, um in den Gemeinschaftsräumen zu schlafen. Die Anstalt existiert nicht mehr.

Die Zerstörung von Strukturen, obwohl der Staat es nicht zugeben möchte, trägt also Früchte! Ohne viel Aufhebens wurden gestern 32 Sans-Papiers in die Freiheit entlassen. Im letzten Moment blockierte das Innenministerium die Freilassung 20 weiterer Gefangener, doch heute morgen teilte man sieben von ihnen die unmittelbare Freilassung mit...

Mehr auf italienisch u.a. auf :: autistici.org/macerie und :: piemonte.indymedia.org.


Bologna, Trapani, Bari ...


Weitere Revolten in CIEs gab es in Bologna, Trapani und Bari. Informationen auf italienisch auf :: globalproject.info, :: fortresseurope.blogspot.com, :: meltingpot.org und :: senzafrontiere.noblogs.org.

Quelle Übersetzung der französischen Version auf Le Réveil, :: lereveil.ch, übernommen von :: linksunten.indymedia.org, 28. Feb 2011.