Am 20. September 2011 kurz nach 17:00 ist das Abschiebelager auf der Insel Lampedusa in Brand geraten, als Migrant_innen im Abschiebelager auf Lampedusa erneut Proteste veranstalteten.
Stand 20. September 2011 - Die Proteste und Revolten dauern seit Tagen an, sie richten sich gegen die unmenschlichen Bedingungen im extrem überfüllten Abschiebelager und gegen die Zwangsrückführungen nach Tunesien.
Die Behörden halten sich diesbezüglich zugeknöpft, es heißt jedoch, dass bis zu 800 Migrant_innen aus dem Lager ausgebrochen sind. 400 wurden bereits gefangen genommen. Wer nicht ausbrach, wurde ins Stadion von Lampedusa verbracht, gleiches gilt offenbar für jene Migrant_innen, die nach dem Ausbruch bereits wieder festgestzt wurden. Sämtliche Ordnungshüter_innen, die sich aktuell auf der Insel befinden, sind in Kampfmontur im Einsatz. Etliche Migrant_innen erlitten, zusammen mit Personal von der Anstalt, Rauchvergiftungen. Der ausgedehnte Brand hat weite Teile der Anlage zerstört, das Lager ist vorerst nicht mehr nutzbar. Die Löscharbeiten im Lager dauern noch an. Die Nerven liegen auf allen Seiten blank. Die Migranten sind entnervt und wütend, mindestens ein Teil der Inselbewohner zeigt sich seinerseits höchst aggressiv und unversöhnlich.
Von "Corriere della Sera" gab es eine Liveübertragung. Darin waren die Forderungen der Migrant_innen zu vernehmen, die aus dem Stadion riefen: "1,2,3: No a Tunisie!", um deutlich zu machen, dass sie nicht zurückgewiesen werden wollen.