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[ 29. Nov 2012 ]

Einladung zur Pressekonferenz in Traiskirchen am 30. November 2012

We demand our rights

Im Rahmen der Presse- konferenz um 14 Uhr vor der EASt Traiskirchen werden Flüchtlinge gegenüber den Medien ihre Kritik an der österreichischen Asylpolitik und -praxis äußern. Sie protestieren gegen die behördlichen Schikanen und die permanente Repression und fordern eine ihrem Bedürfnis nach Wohnen entsprechende Unterbringung in städtischer Umgebung.

 


Liebe MedienvertreterInnen,

hiermit möchten wir Sie herzlich zur morgigen Pressekonferenz des Refugee Protest Camp Vienna ab 14 Uhr vor dem Flüchtlingslager Traiskirchen einladen.

Anlass für die morgige Pressekonferenz ist zum einen der massiv angelaufene Transfer von Refugees in zum Teil isolierte, entlegene Ortschaften in verschiedenen österreichischen Bundesländern. Angesichts der Tatsache, dass nach Erkenntnis von Refugee-AktivistInnen in den letzten Tagen über 100 Refugees, die sich am Protestmarsch nach Wien und am Protestcamp beteiligt haben, im Eiltempo in unterschiedliche Bundesländer verlegt wurden, ist davon auszugehen, dass die Behörden durch diese Maßnahme versuchen, die protestierenden Flüchtlinge auseinander zu reißen und die Protestbewegung zu zerschlagen.

Darüber hinaus wollen Refugee-AktivistInnen bei der Pressekonferenz ihre Kritik an den Plänen von Innenministerin Mikl-Leiter zur vermeintlichen Lösung der Unterbringungssituation von Asylsuchenden deutlich machen. Denn die Pläne der Innenministerin und der Landesbehörden, die neben der Unterbringung in entlegenen Ortschaften u.a. Containerlager und Militärkasernen beinhalten, sind nach Ansicht der Betroffenen kein Ausweg aus ihrer momentanen Misere in Traiskirchen, sondern die Fortsetzung einer menschenunwürdigen Lebenssituation.

Demgegenüber wollen die Refugees ihrem Bedürfnis nach Wohnen in städtischer Umgebung anstelle von Isolation sowie der umfassenden Forderung nach Respektierung ihrer Rechte im Sinne des Protestmottos "we demand our rights!" Nachdruck verleihen.

Die Pressekonferenz in Traiskirchen soll auch als Plattform für Refugees dienen, die in den letzten Tagen aufgrund von familiären Verpflichtungen nicht am Protestcamp in Wien teilnehmen konnten, sowie für diejenigen, die sich aufgrund angedrohter Repressalien und Sanktionen entschlossen haben, nach Traiskirchen zurückzukehren.

Es sprechen u.a.:

- Ein Refugee-Aktivist aus Traiskirchen über die Kritik an der Verlegungspraxis, an der Repression gegen aktive Refugees sowie an den Unterbringungsplänen des Innenministeriums

- Ein Aktivist aus der afrikanischen Community in Wien zur Kritik an der österreichischen Asylpolitik sowie an polizeilicher Gewalt gegen MigrantInnen und Refugees

- Eine Vetreterin der somalischen Flüchtlinge in Österreich zur Solidarität zwischen verschiedenen selbstorganisierten Refugee-Communities

- Eine Asylwerberin aus Wien zur Situation und den Forderungen geflüchteter Frauen

Im Anschluss an die Pressekonferenz besteht die Möglichkeit zu direkten Fragen und Interviews mit anwesenden Refugee-AktivistInnen.