Am Donnerstag, 4. Dezember 2014, wird der Prozess gegen die 8 wegen "Schlepperei" Angeklagten in Wiener Neustadt vermutlich (vorerst) ein Ende finden. Solidarische Beobachter_innen sind willkommen: 9 Uhr, Landesgericht Wiener Neustadt,
Schwurgerichtssaal.
Aussendung von :: solidarityagainstrepression.noblogs.org
Urteilsverkündung am 4. Dezember
'*English below'*
Am 4. Dezember 2014 wird der Prozess gegen die 8 wegen Schlepperei Angeklagten in Wiener Neustadt vermutlich (vorerst) ein Ende finden. Die letzten Monate haben vieles bewiesen, nicht aber die Schuld der Angeklagten. Stattdessen zeigte sich der Rassismus von dem die Ermittlungen der Polizeibeamten und später die Gerichtsverhandlung geleitet waren unter anderem in schlichtweg falschen Übersetzungen, monatelanger juristisch kaum begründeter Untersuchungshaft und dem grundlegenden Unverständnis für die oftmals prekäre Lage von Migrant_innen in Österreich.
Der Prozess musste aufgrund des undurchsichtigen Akts ein Monat lang vertagt werden, die enormen Geldsummen um die es gehen soll konnten bisher nicht belegt werden. Auch kannten sich einige der Angeklagten vor dem Prozess nicht einmal, die gemeinsam mit immer noch unbekannten "Hintermännern" eine "kriminelle Vereinigung" sein sollen, der bis zu 10 Jahre Haft droht. Nicht zuletzt baut der Straftatbestand der "Schlepperei" (§114 FPG) auf der Illegalisierung von Menschen und der Kriminalisierung von Migration auf. Bestraft wird schlichtweg die Unterstützung beim Übertritt von Grenzen, die unter gegebenen Verhältnissen egal ob entgeltlich oder nicht eine Notwendigkeit darstellt.
Warum hinfahren?
Für die Angeklagten stellt die Anwesenheit solidarischer Beobachter_innen im Gerichtssaal eine große Unterstützung dar. Seit ihrer Verhaftung im Juli 2013, unmittelbar nach der auch medial kritisierten Abschiebung mehrerer Aktivisten aus der Refugeebewegung, wird ihr Alltag vom Verlauf des Gerichtsverfahrens bestimmt. Ein Urteil könnte auch negative Auswirkungen auf die Asylverfahren der Betroffenen haben. Außerdem soll dieses Verfahren nicht wie viel zu viele andere still und heimlich über die Bühne gehen. Die Behörden sollen wissen, dass ihre Entscheidung nicht unbeobachtet fällt. Das Gerichtsverfahren ist öffentlich, um reinzukommen brauchst du auch keinen Ausweis oder eine Erlaubnis.
Lasst die Angeklagten nicht alleine, zeigt eure Solidarität!
De-criminalize Migration!
SMASH §114 FPG!
4. Dezember 2014, 9 Uhr, Landesgericht Wiener Neustadt,
Schwurgerichtssaal
(Zug um 08:03, Wien Meidling)
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Proclamation of the Sentence 4th of December
On the 4th december 2014 a decision in the trial against the eight accused of "Schlepperei"/human smuggling is expected. The last months gave a lot of proof, but not against the accused. Instead the racism of the investigating cops, the judge and other authorities was shown. Examples are wrong translations, the long time of detention while awaiting trial and the incomprehension of the situation of migrants in Austria.
After the first days of trial, the trialit was postponed for a month because of the chaotic files. Afterwards evidence for the enormous amounts of money that should have been topic of the trial due to the authorities could not be found. It came out, that some of the accused had not known each other before they came to prison for being a criminal association together with some other "unknown offenders" in Greece and Hungary.
"Schlepperei"/Human Smuggling (§114 FPG) is based on the criminalization of migration and the illegalization of persons because it punishes the support of border crossing. This support is necessary in a world system with strictly controlled borders and restricting sylum and visa laws.
Why should I go to Wiener Neustadt?
For the accused the attendance of persons observing the trial in solidarity is a big support. Since they were arrested in July 2013 shortly after some activists of the refugee movement in Vienna were deported, their daily life is determined by the routines of the court. A sentence could have negative consequences on the asylum cases of the accused. This trial should not pass in silence as too many others. Let the authorities know that their decision is not unobserved. No matter what decision the judge will make, we won't top fighting for a world without borders, capitalism and racism. The trial is open to public, so you can enter court without showing any paper or ID-card.
Don't leave the accused alone, show your solidarity!
De-Criminalise Migration!
SMASH §114 FPG!
4.12., 2014, 9.00, Landesgericht Wiener Neustadt, Schwurgerichtssaal
(train at 08:03, Wien Meidling)