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[ 22. May 2001 ]

Rassistische Übergriffe in OberÖsterreich

Bei einem Jahrmarkt in Linz wurden indische Marktstandbetreiber ghettoisiert und beschimpft, die Polizei schaute zu.

 

Unerfreuliches aus OberÃŒstereich muss nach Besuch des letztwÃŒchigen Urfahraner Jahrmarktes in Linz berichtet werden. Obwohl sich mehrere indischstämmige Marktfahrer rechtzeitig mit verschiedensten Angeboten für den zweimal pro Jahr in Linz stattfindenden Jahrmarkt gemeldet und die entsprechenden Standgebühren im Voraus entrichtet hatten, wurden sie nur an Àusserst wenig frequentierter und schlecht beleuchteter Randlage - dazu noch ghettoartig "zusammengetrieben" -zugelassen angeblich unter dem Argument, dass es seit der landesbehördlichen Schleifung der Moschee in Traun spezielle sonderrechtliche Landessanktionen in OberÃŒstereich verhängt werden könnten, die eine Segregation von "Ausländern" (insbesondere "muslisisch aussehenden") aus den Zentren von Städten und MÀrkten zum Zwecke eines Erhaltes oberÖsterreichischer Brauchtumskultur erleichtern.

Als ob die aussichtslose Marktpositionierung nicht reichen würde, wurden zu fortgeschrittener Stunde von Bierbrödern/schwestern als ""ausserEuropäischeMuslime"! identifizierte indischstämmige Standbetreiber derb beschimpft und ihnen ob ihrer sich nicht an oberÖsterreichischer Brauchtumskultur ausrichtenden Haartracht die zwangsweise Verbringung ausserhalb der oberÖsterreichischen Landesgrenze angedroht.
Angeheizt durch diese Pogroms-Aufbruchstimmung wurde selbst ausserhalb des Jahrmarktgeländes bei der naheliegenden öffentlichen Strassenbahnhaltestelle in Linz Beschimpfungen losgelassen, die eine plangemässige Benutzung dieses Fortbewegungsmittels für vereitelten.

Die in unmittelbarer Nähe ParksünderInnen überwachende Polizei konnte (wollte?) trotz Wahrnehmung und zusätzlicher in Kenntnissetzung der offenen, rassistischen Attacken keine Unregelmässigkeiten feststellen. Ein passierender Streifenwagen samt zweifach männlicher Polizeibesatzung verfolgte dann anstatt die rassistischen Attackierer darauf hinweisende und ob der Behörden-"Blindheit" protestierende Anti-RassistInnen sogar bis auf den für Autos gesperrten Gehweg und nötigte diese zum Verlassen des Tatorts.


Singh A. S., R. Certov, Betreiber der Fa. Turala, I. Schnetzinger