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[ 15. Nov 2001 ]

Rassismus-Ermittlungen in Tirol

Ein Theologiestudent aus dem Kongo wurde in Innsbruck von einem PKW niedergestossen und verletzt. Nun könnte sich der "Unfall mit Fahrerflucht" als rassistisch motivierte Gewalttat herausstellen. Bei dem "Zwischenfall" erlitt der Mann Verletzungen im Gesicht und musste im Spital genÀht werden.

 

M. war mit einem Kollegen, der ebenfalls aus einem afrikanischen Land nach Österreich migriert ist, zu Fuss unterwegs. Das Auto, so erzählt er selbst, in dem eine Frau und zwei Männer sassen, fuhr im Schritttemp neben ihnen her. Der Lenker des Fahrzeugs versuchte immer wieder die beiden abzudrängen. Schliesslich fuhr er von hinten auf die Fussgänger auf und verletzte M. Dann fuhr das Fahrzeug davon. M. geht davon aus, dass ihn der Lenker vorsätzlich gerammt hat und kann sich dies nur mit seiner Hautfarbe erklären, da ihm die Personen im Wagen nicht bekannt seien.

Aufgrund der Aussage von M. wird der Vorfall nun, laut Walter Rupp von der Innsbrucker Kripo ein "möglicher fremdenfeindlicher Hintergrund". Die Polizei ging naTürlich zunächst von einem "Verkehrsunfall" aus, was dazu führte, dass der Vorfall nur von der Verkehrspolizei aufgenommen wurde.

M. ist einer von 54 Studierenden des Internationalen Priesterseminars Canisianum und studiert seit 1997 in Innsbruck. Am 23. November soll er zum Diakon geweiht werden und dann in seine Heimat zurückkehren. Hans Tschiggerl, der Regens des Priesterseminars, erzählt, der Vorfall habe große Betroffenheit ausgelöst. In der Vergangenheit hätten afrikanische Bewohner des Hauses gelegentlich von Beschimpfungen erzählt, körperliche Attacken seien ihm neu.
Uni-Rektor Hans Moser zeigte sich in einer ersten Reaktion von dem Vorfall und insbesondere dessen Brutalität "zutiefst schockiert".


Quelle: online-standard