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[ 08. Oct 2001 ]

NoBorder ActionDay 13.10.2001

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Am 13. Oktober 2001 finden in verschiedenen Städten und ländern Aktionen, die das Recht auf Bewegungsfreiheit einfordern, statt. In Paris, Frankfurt, Barcelona, Madrid, Malaga, London, Wien werden an diesem Tag Aktionen organisiert.

 

Freedom of Movement war das Motto für transnationale Bewegungen im Sommer 2001. Im Rahmen des noborder-Netzwerks wurden Grenzcamps und Karawanen organisiert. Grenzcamps in Tarifa/Spanien, Lendava/Slowenien, Bialystok/Polen und Frankfurt/Deutschland, Tijuana/Mexico und die VolxTheaterKarawane. Das noborder-Netzwerk versucht nachhaltige Verbindungen zu schaffen. Zwischen AktivistInnen und TheoretikerInnen, zwischen "politischen" und "künstlerischen" Individuen, vor allem aber über die Grenzen hinweg. Am 7. Juli 2001 versuchte noborder.org weltweite WiderstandsAktivitäten gegen Rassismen und Grenzen durch einen videolivestream zu dokumentieren und zu verbinden (noborder.org/stream). Damit sollte die Vernetzung von Grenzcamps gegen Abschiebungen und Schubhaft sichtbar gemacht werden. 6 Orte in Europa, Mexico und Australien waren Teil dieses Medienevents.

Mindestens 19 Menschen sind im letzten halben Jahr am Österreichischen Teil der Schengen-aussengrenzen ums Leben gekommen. Die Festung Europa mit ihrer spezifisch rassistischen AusprÀgung in Österreich fordert immer wieder tote MigrantInnen. Am 5. August sprang der 19-jährige nigerianische Staatsbürger Johnson Okpara während eines Verhörs aus einem Fenster des zweiten Stocks im Wiener Jugendgericht. Er erlag seinen schweren Verletzungen wenig später im Wiener AKH.

Seit 1993 sind mehr als 2000 Menschen bei dem Versuch, die Schengengrenze zu überwinden ums Leben gekommen. Gleichzeitig nimmt das Geschäft mit den Abschiebungen weiter zu. Fluglinien, ReiseBüros, Bahn- und Busunternehmen verdienen eifrig an den Aufträgen durch den Staat.

Am 2. Oktober 2001 wurde der sogenannte ?Integrationsvertrag? ohne größeren Widerstand von der schwarz/blauen Regierung beschlossen. Dieser einseitige "Vertrag" sieht neue Pflichten für Menschen ohne Österreichische Staatsbürgerschaft vor. Bei Nichterfüllung des "Vertrages" gibt es seitens der Behörden SanktionsMöglichkeiten, die bis zu einer Ausweisung von "nicht Integrationswilligen" gehen können. Die Praxis der rassistischen "AusländerInnenpolitik" verschärft sich also weiter. Ein Grund mehr für den noborder-Aktionstag.

für 13. Oktober 2001 ruft das noborder-Netzwerk zum internationalen Aktionstag auf. Viele Aktionen haben bisher gezeigt, dass der reibungslose Ablauf von Deportationen nicht funktioniert, wenn Menschen versuchen die staatliche Maschinerie zu behindern. Immer Öfter kommt es vor, dass z.B. Passagiere den Flug verweigern, wenn in ihrer Maschine ein Mensch deportiert wird. Vernetzter Aktionismus ist in der Lage in den öffentlichen Raum zu intervenieren und damit sTürend in die rassistische Maschinerie einzugreifen.

Am 13. Oktober findet ausserdem der internationale Aktionstag gegen Militarisierung des Weltraums statt. Die Demo wird daher nach dem "Besuch" der beiden Wiener Schubhaftgefängnisse zur Botschaft der USA weitergehen.


Wien: Treffpunkt: 13 Uhr Yppenplatz, 1160 Wien
Route: Yppenplatz, Schubhaftgefängnis Hernalser Gürtel, Schubhaftgefängnis Roßauer lände, Boltzmanngasse Botschaft der USA

Salzburg: Treffpunkt: 18:00 Uhr Alter Markt

Linz: Treffpunkt: 12:00 Uhr Domplatz (Neuer Dom)