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[ 18. Jan 2004 ]

Rede auf der Kundgebung zur UVS-Verhandlung zum Tod von Seibane Wague

Rede zum 3. Verhandlungstag am 15.1.2004.

 

Ich hatte einen Albtraum, dass an einer lauen Sommernacht, im grünen Stadtpark, auf den kalten Strassen Wiens, die Seele der Menschen verstummte.

Ich hatte einen Albtraum, dass die Sehnsucht nach Gerechtigkeit, selbst in der friedlichsten Oase Mitteleuropas, unterdrückt und erstickt werden konnte.

Ich hatte einen Albtraum, dass unsere Kinder in diesem Land, nie nach ihrem Charakter, sondern nach ihrer Hautfarbe beurteilt werden.

Ich hatte einen Albtraum?

Ich hatte einen Albtraum, dass in Österreich, mit seinen ausbildungskonform handelnden Justizwachebeamten, dass genau hier in diesem Land, wir niemals als schützenswerter Teil der Gesellschaft angesehen werden, sondern lediglich als Bedrohung!

Das ist meine / unsere Angst.

Mit dieser Angst kehren unsere Familien Tag für Tag Heim.

Diese Angst kann jedoch Berge versetzen und es schlägt die Stunde der Mutigen und Gerechten.

Und mit diesem Mut werden wir, mit aller Macht, demonstrieren was in uns steckt und die, die uns dÀmonisieren zum Teufel jagen.

Mit diesem Mut werden wir fähig sein zusammen zu arbeiten, als afrikanische Gemeinschaft zusammen zu kämpfen, zusammen für Gerechtigkeit aufzustehen, in dem Wissen, dass wir eines Tages unser Ziel erreichen werden?

Wenn wir Einigkeit demonstrieren - wenn wir diese Einigkeit jeden Tag, jede Woche, jedes Monat das ganze Jahr über demonstrieren, dann werden wir den Tag beschleunigen können, an dem wir endlich das Inkrafttreten eines Antidiskriminierungsgesetzes feiern können!

Patrick L"©on Bongola am 15.01.2004