no-racism.net logo
 
 

[ 20. Apr 2001 ]

Start der Kampagne

zur Errichtung eines Denkmals für die durch rassistische Polizeigewalt Getöteten

 

Zwei Jahre nach dem Tod von Marcus Omofuma startet eine Kampagne zur Errichtung eines Denkmals für all jene, die durch rassistische Gewalt der Exekutive ums Leben gekommen sind. Marcus Omofuma ist kein Einzelfall. Tödliche Übergriffe des Staatsapparats kommen bei Abschiebungen ebenso vor, wie bei der "Sicherung" der Grenzen und den maßnahmen zur "Drogenbekämpfung".
Der Ort, an dem die Kampagne zur Errichtung eines Denkmals für Marcus Omofuma und die anderen Getöteten startet, ist nicht umsonst jenes kleine Rasenstück beim Burgtheater in Wien zwischen Rathausplatz und SPÖ-Zentrale. Die SPÖ soll am 1. Mai daran erinnert werden, dass es vor allem SPÖ-Innenminister Schlögl und SPÖ-Bundeskanzler Klima waren, die politische Konsequenzen nach dem Tod Marcus Omofumas verhindert haben. Diese beiden Politiker und die gesamte SPÖ haben damit nicht nur das mörderische Abschiebesystem gestützt und eine Chance versäumt, den rassistischen Abschiebekonsens in österreich zumindest in Frage zu stellen und eine Änderung dieser Politik einzuleiten. Sie haben durch die Bekräftigung und das Beharren auf der rassistischen Praxis jener politischen Entwicklung Vorschub geleistet, die österreich nicht einmal ein Jahr später eine Regierungskoalition aus Rechten und Rechtsextremen beschert hat.
Mit einer symbolischen Aktion soll am Dienstag, dem 1. Mai 2001 die Forderung nach Errichtung eines Denkmals c die durch rassistische Polizeigewalt Getöteten ein erster Nachdruck verliehen werden. Gleichzeitig wird ein Wettbewerb unter KünstlerInnen zur Gestaltung eines solchen Denkmals ausgeschrieben, das am 1. Mai 2002 formell enthällt werden soll.