WLB KontrollorInnen attackierten in den Zügen der Badener Bahn mehrfach AfrikanerInnen. Seit April 2004 wurden ZARA vier fälle von ZeugInnen gemeldet.
ZARA, die Beratungsstelle für ZeugInnen und Opfer von Rassismus, musste sich in den letzten Monaten verstärkt mit Beschwerden bezüglich der "Wiener Lokalbahnen AG" auseinander setzten. Ein Zeuge schilderte einen Vorfall der sich am 14. Mai in einem Zug bei Traiskirchen abspielte gegenüber ZARA folgender maßen: "Ein ca. 30 Jahre alter Kontrollor, brünett, mit halblangen Haaren beschimpft einen afrikanischen Fahrgast mehrmals, er schrie ihn an ("shut up"), ect. Als ich ihn unterbreche und ihn bitte sich zu mäßigen, werde auch ich beschimpft: "halten"s es zam", "mischen sie sich nicht ein" usw. Jedenfalls hatte der Fahrgast eine gültige Fahrkarte was ich in einem anschließenden Gespräch feststellen konnte."
Weiters meint der Zeuge: "Ganz allgemein lässt sich sagen, dass die Kontrolleure der Wiener Lokalbahnen ein massives Rassismus-Problem haben. Oft werden gezielt nur - nach äußerlichen Merkmalen - als "AuslänerInnen" definierte Personen kontrolliert. Ich fahre täglich Badner Bahn und heute konnte ich das wieder einmal miterleben, als ich im Zuge dieser Kontrolle, trotz meines Einschreitens zum wiederholten mal aufgrund meines "Österreichischen" Aussehens gar nicht erst kontrolliert wurde."
Ein Mitarbeiter von ZARA versuchte daraufhin mehrmals Verantwortliche der Wiener Lokalbahnen AG zu kontaktieren. Auch ein Brief an den "Verkehrsverbund Ostregion" blieb bisher ohne Antwort.
Ein weiterer an ZARA gemeldeter Vorfall ereignete sich am 13. Juni 2004 in Guntramsdorf. Ein Kontrollor reiÃt einer Asylwerberin mit zwei Kindern ihre "Lagerkarte" (die Asylkarte, Anm.) für das Flüchtlingslager Traiskirchen aus den Händen. Nachdem die Frau ihren Ausweis zurück fordert gehen rund 5 KontrollorInnen verbal auf sie los und drohen die ÃŒrtliche Gendarmerie zu holen. Ein Zeuge mischt sich ein, wird beschimpft und bedroht. Er holt den Stationsvorstand zur Hilfe. Statt de-eskalierend einzugreifen, meinte dieser zuerst er sei nicht zu ständig und stellte sich dann, nachdem er darauf aufmerksam gemacht wurde, dass er sehr wohl eine Verantwortung für das Verhalten seiner KollegInnen hat, sogar noch auf deren Seite.
Auch der Stationsvorstand beschimpfte den Zeugen und holte schließlich tatsächlich die Polizei (zumindest sagte er das dem Zeugen) . Der weitere Verlauf ist jedoch unklar, da sowohl der Zeuge als auch die betroffene Asylwerberin in Anbetracht der bedrohlich Situation das Weite suchten.
Proteste an:
Wiener Lokalbahnen AG
E-Mail: office (at) wlb.at
Tel.: +43 1 90444