no-racism.net logo
 
 

[ 14. Feb 2005 ]

Großer Lauschangriff im Gerichtssaal: Prozess von Emmanuel Chukwujiekwu

Verhandlungen mit original Video- und Audiomaterial der überwachungen des großen Lauschangriffs, der die "Operation Spring" einleitete.
Aktueller Verhandlungstermin: Dienstag, 15. Februar 2005, 10:00 - 15:00, Saal 303 im LG für Strafsachen, Wickenburgg. 18-20, 1080 Wien

 

Zur Info: Emmanuel Chukwujiekwu wurde als mutmaßlicher Drogenboss im Rahmen der "Operation Spring" im Frühjahr 1999 verhaftet, zu neun Jahren Gefängnis verurteilt, dann freigesprochen, aber vom Obersten Gerichtshof zurück an den Prozessstart geschickt, später zwar enthaftet, aber gleich in Schubhaft genommen und dann gegen Gelöbnis auf freien Fuß gesetzt - was Emmanuel Chukwujiekwu in den letzten fünf Jahren widerfahren ist, dürfte einzigartig sein.

Vor einiger Zeit wurde auf no-racism.net fälschlicherweise der "vorläufig letzte Verhandlungstag" angekündigt, was jedoch ein Irrtum war. Es finden noch mehrere Verhandlungen statt und es ist derzeit nicht abzuschätzen, wann und wie der Prozess enden wird. Eine Beobachtung des Prozesses, bei dem immerhin der erste offizielle "große Lauschangriff" auf Video verfolgt werden kann, ist auf jeden Fall sinnvoll. Die Vorführung der Videos läuf in etwa so ab, dass der Richter eine Sequenz, auf der die "Zielperson" entweder zu sehen ist, zu hören oder vermutet wird. Dann wird die Videosequenz vorgespielt, die Dauer einer Sequenz beträgt in etwa 1 bis 10 Minuten. Dann darf der Dolmetsch die Stellen des Videos mit seinen Übersetzungen vergleichen, die anhand von Tonbandaufzeichnungen erstellt wurden, und beurteilen, ob diese übereinstimmen können. Sowohl Richter, Staatsanwalt und der Anwalt des Angeklagten haben die Möglichkeit Fragen zu stellen. Dann wird alles von einer Dolmetscherin übersetzt. Am Dienstag, 15. Februar 2005 ab 10:00 Uhr folgt die nächste Sequenz im Saal 303 des Landesgerichts in der Wickenburggasse 18-20, 1080 Wien.