Künnt ihr euch an Genua 2001 erinnern? Was ist wohl daraus geworden...
Solifest am 21. und 22. April 2005 für das Genoa Legal Team: Stadtwerkstatt, Kirchengasse 4, 4040 Linz/Urfahr
Am 20.07.1944 schlug ein Attentat auf Adolf Hitler fehl. Am selben Tag im Jahre 1969 glückte die erste Mondlandung und wiederum am 22. 7. vor vier Jahren, also 2001 wurde der Demonstrant Carlo Giuliani während den Gipfelprotesten in Genua von Carabinieri erschossen. Welche Folgen der fehlgeschlagene Mordversuch und das wohl bekannteste hissen der Amerikanischen Flagge für unsere Gesellschaft darstellten, sind wohl bekannt. Anders liegt der Fall betrachten wir den öffentlichen Umgang mit den Ereignissen seit dem Beginn des G8 Gipfels am 19.07.2001 bis zum heutigen Datum.
Fast vier Jahre nach den grausamen Geschehnissen, treten die laufenden Prozesse gegen linke Aktivistinnen in eine Entscheidende Phase, gänzlich unbeachtet von der Öffentlichkeit. Dies erscheint besonders manipulativ, wird bedacht, dass seit dem 27.01. 2005 auch die Vorverhandlungen gegen 47 (!) Beamte, Angehörige der Polizei, der Gefängniswache, Ärzte und Pfleger wegen Misshandlungen in der Bolzeneto Kaserne, stattfinden. Ebenfalls nicht thematisiert werden die Prozesse gegen 25 Demonstrantinnen, die wegen "Plünderung und VerwÃŒstung" mit Gefängnissstrafen von 4 bis 10 Jahren zu rechnen haben. Durch diesen, seit 50 Jahren das erste mal wieder aktivierten Straftatbestand, will sie Staatsanwaltschaft die (juristische) Kriminalisierung der Bewegung durchsetzen.
Die in Genua Angeklagten werden von freiwilligen Helferinnen, Sachverständigen und anwältinnen des Legal Support Teams unterstützt. Diese Arbeit ist unverzichtbar. Aufgrund der hohen technischen Kosten droht dem Projekt nun das jÀhe Ende.
Dies würde bedeuten, dass die Haftstrafen gegen die 25 und weiteren denen Anklagen drohen unausweichlich hoch ausfallen würden und jede Aussicht auf Milderung bzw. Freispruch verloren wäre. Die vielen Opfer von Misshandlungen könnten nicht mehr ihre Rechte einfordern und niemensch würde Aussicht auf Entschädigung haben, was es angesichts der Brutalität der Repression und der daraus resultierenden psychischen, physischen und finanziellen Negativfolgen durch unsere solidarität zu verhindern gilt. Aus diesem Grund und aus dem Bedürfnis heraus, die Geschehnisse in Genua wieder ins GedÀchtnis zu rufen und daraus eine politische Konsequenz zu ziehen, geht am 21./22.04. 2005 in der Linzer Stadtwerkstatt eine solidaritätsveranstaltung über die Bühne.
Am Donnerstag den 21.4. werden Referentinnen einen überblick über die Ereignisse und Prozesse seit dem Juli 2001 geben. Weiters werden zwei Filme vorgeführt:
Die Dokumentation vom Filmkollektiv VTK " Publixtheatrecaravan.mov" die die Aktionen und die Verhaftung der Aktivistinnen der Volxtheaterkarawane nachzeichnet und über zahlreiche mitgefilmten Protestaktionen nach Genua den Bogen nach Österreich spannt. Weiters folgt eine 40 minötige Produktion von Indymedia Italy "I dritti negati (Denied Rights)" in der u.a. ein Interwiev mit der italienischen anwältin Laura Tarterini (manche erinnern sich vielleicht an die Veranstaltung in der Stadtwerkstatt, in der Laura uns von dem momentanen Prozessverlauf berichtete) gezeigt wird. Anschließend gibts Auflegerei und gemÃŒtliches Austauschen mit Cocktails garniert.
Am FR. 22.04. werden die Vorchdorfer Band DESPERATE CRY und die grandiose chilenische Band ASAMBLEA INTERNACIONAL DEL FUEGO (übrigens ihr aller erster Österreich Auftritt) ihre neusten Songs zum Besten geben. Anschließend große Tombola, DJ"s, Essen und was sonst so dazu gehört. Die gesamten Einnahmen werden für die Vorbereitung der Verteidigung zur Verfügung gestellt.
Also, zahlreich erscheinen, feiern, trauern, diskutieren, nachdenken, und konsumieren. Denn wir wollen nicht wegsehen, Verdrängen, bagatellisieren und schon gar nicht kampflos aufgeben!
La Lotta Continua!