Aus dem geplanten EU-Schlag gegen das sogenannte Schlepperunwesen wurde ein Schlag ins Wasser.
Fünf Staaten der Europäischen Union haben bei einem Pilotprojekt zur Bekämpfung der "illegalen Einwanderung" offenbar einen Reinfall erlebt.
Wie die Madrider Zeitung "El Mundo" am Montag, 10. März 2003, berichtete, konnten Spanien, großbritannien, Frankreich, Italien und Portugal bei ihrer gemeinschaftlichen "Operation Odysseus" im westlichen Mittelmeer kein einziges Boot mit ImmigrantInnen aufbringen. über 300 illegale EinwanderInnen aus Nordafrika hätten aber die südspanische Küste unbehelligt erreicht.
Spaniens Innenminister Angel Acebes hatte die Ende Jänner 2003 begonnene Aktion als "Schritt zur Schaffung einer gemeinsamen Europäischen Grenzpolizei" gefeiert.
Sechs Patrouillenboote und Korvetten mit 161 Besatzungsmitgliedern sollten unter anderem dazu beitragen, Schleppern das Handwerk zu legen.
Die Koordination unter den Schiffen habe jedoch wegen Sprachproblemen von Anfang an nicht funktioniert, berichtet "El Mundo"..
Das Patrouillenboot der Briten habe die Aktion bereits nach einem Tag verlassen, die portugiesische Fregatte 24 Stunden später. Das italienische Schiff sei wegen schlechten Wetters gar nicht erst ausgelaufen. Auch die Franzosen seien bald ausgeschert. Schließlich sei nur noch ein spanisches Schiff mit zehn Besatzungsmitgliedern übrig geblieben.
für das Projekt war ein Budget von 1,2 Millionen Euro vorgesehen. Wie die Zeitung berichtete, kommen für die Kosten Spanien und die EU auf. Spanien wolle nun erreichen, dass Brüssel einen größeren Anteil der Kosten trage als vorgesehen.
(Quelle: orf.at)