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[ 03. Nov 2005 ]

Entwicklung im Prozess zum Tod im Afrikadorf: Urteilsspruch wird verschoben

seibane wague

Die Urteils- verkündung im Prozess gegen die zehn Angeklagten wegen der fahrlässigen Tötung Seibane Wagues wird nicht wie vorgesehen am Freitag, 4. November 2005 stattfinden. Wann genau es zur Urteilsverkündigung kommen wird, wird sich erst klären. Infos und Veranstaltungen zum Prozess.

 



Ein paar Anmerkungen zum Verlauf des 7. Gerichtstages


Am Donnerstag, 3. Nov 2005 kam es zur Einvernahme von drei Zeugen und anschließend zur Präsentation der medizinischen und eines polizeilichen Gutachtens. Alles verzögerte sich und schlussendlich wurde die Befragung der Sachverständigen nach der ersten Verteidigerin auf Antrag des zweiten Verteidigers abgebrochen, da die Konzentration aufgrund der lange dauernden und sehr intensiven Befragung nachließ.

Somit findet am Freitag, 4. Nov 2005 die Befragung der Sachverständigen durch die VerteidigerInnen statt.

Beginn der Verhandlung um 8:30 (Termin eine halbe Stunde früher!) im Großen Schwurgerichtssaal (Erdgeschoss), Landesgericht für Strafsachen, Wickenburggasse 18- 20, A-1080 Wien.

Es ist unklar, wie lange die Verhandlung dauern wird. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird jedoch nicht mehr genügend Zeit für die Befragungen und die Schlussplädoyers bleiben.

Da der Große Schwurgerichtssaal in den kommenden beiden Wochen immer von Mo-Fr besetzt ist, ist noch nicht klar, wie der weitere zeitliche Ablauf sein wird. So steht die Möglichkeit offen, den Urteilsspruch am Sa, 5. Nov oder am Sa, 12. Nov zu machen. Oder in einen kleineren Saal zu wechseln, in dem es jedoch nur insgesamt 48 Sitzplätze gibt. Doch schon am heutigen Tag, dem 4. Nov, waren wesentlich mehr Leute anwesend und es wird am letzten Gerichtstag wohl zu einem vermehrten Andrang von JournalistInnen kommen, weshalb in diesem Fall zahlreiche Leute keinen Platz im Saal haben werden. Dies bedeutet, dass es im Falle einer Verlegung in einen kleineren Saal zu einem Ausschluss der interessierten Öffentlichkeit kommen wird.

Der Richter hielt sich vor, den weiteren zeitlichen Ablauf am Freitag, dem 4. November 2005 zu klären.


Weitere ProzessbeobachterInnen gesucht!


Aufgrund der längeren Dauer der Prozesses werden noch Leute gesucht, die am Freitag, 4. Nov mitschreiben können. Bisher gibt es für diesen und die voraussichtlich folgenden Tag zu wenig Personen - vor allem weil die intensive Befragung der Sachverständigen weitergeführt wird.

Auch für zumindest einen zusätzlichen Gerichtstag werden noch PorzessbeobachterInnen gesucht. Es ist aber noch nicht klar, wann dies sein wird. Möglich sind Sa, 5. oder Sa, 12. Nov im großen Schwurgerichtssaal, oder aber an einem anderen Tag (möglicherweise Mo, 7. Nov.) in einem kleineren Saal, wobei im Falle der Verlegung in einen kleineren Saal nur begrenzt Leute Zugang haben.

Es wäre toll, wenn sich einzelne die genannten Termine freihalten könnten und sich dann schnell dazu entschließen könnten, die Mitschrift der Prozesse zu übernehmen. Die genauen Termine werden auf no-racism.net bekannt gegeben, sobald wir sie wissen.

Bei Interesse meldet euch bitte über das :: Kontaktformular


Veranstaltungen zum Prozess


Freitag, 04. November 2005, 19:00 Uhr
im Amerlinghaus, Stiftgasse 8, 1070 Wien
Tod im Afrikadorf - eine Amtshandlung
dubV ((NACHT))
(:: Veranstaltungsreihe zum Prozess)
- Matratzen Instalation, Westafrikanische TeemacherInnen (von Gudrun und Sidy)
- Die Verhandlung und das Urteil vom 1. Wiener Leser Theater
- Verschiedene akustische Auftritte
Topoke von www.Tresmonos.com
Aisha-Sangerin
Mame Birane von Kambis culture
Gernot Fischer www.gernot-fischer.at, www.sandmann.at
Sidy "Augenblick Fernreise" Erzählung
Christof Schwarz und Freunde www.orchestrarecycled.at
Cultures-Unit www.cultures-unit.at.tc
Chibo Onyeji - Poems


Mittwoch, 09. November 2005, ab 20:30 Uhr
Veranstaltung im Rahmen des Politdiskubeisls im EKH
Wielandgasse 2-4, 1100 Wien
http://med-user.net/ekh
Diskussion zu institutionalisierten Rassismen und Reflexion des Prozesses. Alle sind eingeladen, sich daran zu beteiligen.
U.a. stehen folgende Fragen zur Diskussion:
- Welche Auswirkungen hat der Prozess zum Tod im Afrikadorf?
- Warum werden die Verantwortlichen so gut wie nie zur Rechenschaft gezogen?
- Wohin führen immer restriktivere rassistische Gesetzgebungen (wie :: Asyl- und Fremdenrechtsnovelle 2005)?
- Und vor allem: Was können wir dagegen tun?