Ein Mann aus dem Iran wirft Wiener Polizisten vor, sie hätten ihn nach einem Streit wegen eines Parkvergehens misshandelt.
Am 12. Dezember 2005 hatte der Mann im 17. Wiener Bezirk sein Auto in einer Straße vorschriftswidrig abgestellt. "Er blieb daneben stehen, weil seine Frau aus der Wohnung den Kindersitz für das zweijährige Kind geholt hat", gibt die Nichte des 25-Jährigen an. Ein Streifenwagen kam vorbei und blieb stehen.
Der Mann aus dem Iran wollte die Situation erklären, nach Schilderung des Betroffenen wurden seine Erklärungsversuche mit den Worten "Scheißausländer" und "Jugo" von Seiten der Polizisten beantwortet, ein lauter Streit entstand. Schließlich wurde der Mann verhaftet und in den Polizeiwagen gesetzt.
Als die Ehefrau dazukam, wollte der mit Handschellen Gefesselte aus dem Auto, einer der beiden Polizisten soll ihn daraufhin auf Nieren und Kopf geschlagen haben. Auf der Fahrt zum Kommissariat zwirbelte der andere Beamte dann einen Schlüsselanhänger aus Stoff, den der Mann aus dem Iran um den Hals trug, eng zusammen, würgte ihn damit und riss ihn an den Haaren, so der Betroffene.
Vier Stunden war er schließlich in Haft, dabei soll er auch nur mit der Unterhose bekleidet in ein kaltes Zimmer gesperrt worden sein. Nach einer Anzeige wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt wurde er kommentarlos entlassen, der Amtsarzt konnte keine Verletzungen feststellen.
Der Mann ließ sich jedoch im AKH noch einmal untersuchen: Ärzte fanden neben den Würgemalen auch eine Schwellung und einen Bluterguss am Kopf. Mehr als acht Stunden nach dem Vorfall diagnostizierten die Ärzte noch immer "eine ringförmige Rötung im Bereich des Halses" vom Nacken bis zum Kehlkopf.
Die Exekutive reagiert auf Anfragen wie üblich und weist jegliche Anschuldigungen des Mannes aus dem Iran zurück. Der zuständige Kommandant, Willibald Kaps, nannte die Anschuldigungen einen "kompletten Unsinn": "Der Mann sei weder geschlagen, noch gewürgt oder unbekleidet in ein kaltes Zimmer gesperrt worden. Das ist eine absolute Zeitungsente", so der Kommandant.
Quelle: APA