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[ 04. Nov 2006 ]

Antifaschismus muss Praxis werden

Antifaschismus muss Praxis werden!

Aufruf einer autonomen Antifa Gruppe zu einer Demonstration gegen Rassismus, Antisemitismus und Faschismus am 9. November 2006 um 17:00 Uhr in Wien, Treffpunkt: Mariahilferstr 27, Ecke Theobaldgasse (FPÖ-Zentrale).

 

Ein Land, dass seit zwei Jahrzehnten von einem rechten Diskurs geprägt wird, sei es von Teilen der Oppositionsbank oder der Regierung, ist natürlich besonders gekennzeichnet. Wir erleben es. Eine gesunde soziale Härte im allgemeinen Überlebenskampf gilt als Motor einer natürlichen Gesellschaftsordnung. Dazu eine Überproduktion patriotischer Gefühlswallungen und heimatlicher Glücksgefühle. Dieser nationale Eintopf beinhaltet aber auch noch die rassistischen Ausgrenzungen und Repressionen gegenüber MigrantInnen.

Dem nationalen Konsens muss entgegengetreten werden. Auf der Straße, in Texten, im Leben.

Wir wissen, dass die parteilich organisierte Rechte europaweit einen hohen Zuspruch innerhalb der Wahlbevölkerung erhält. Mit der Regierungsbeteiligung der FPÖ war Österreich einer der ersten europäischen Staaten in der eine rechte Partei regierte. Das führte zu einem Auftrieb rechter Ideologie und Resentiments. Sei es deren nationalchauvinistische, antisemitische "Globalisierungskritik", die Beschwörung eines globalen Kulturkampfes und der militärischen Abschottung Europas gegen Migration.

Die extreme Rechte zeigt sich auch im Stadtbild. Rassistische Schmierereien und Aufkleber an Häuserwänden und U-Bahnen, Kommersveranstaltungen der deutschnationalen schlagenden Burschenschaften und vermehrt gewalttätige Übergriffe gegen AntifaschistInnen und MigrantInnen.

Nicht zu vergessen, der vor kurzem versuchte Bombenanschlag gegenüber dem Zentrum Muslimischer Jugend im September. Es scheint, dass die Neonaziszene in Österreich über eine funktionierende Organisationsstruktur verfügt. Ein Zentrum ist das Fritz-Stüber-Heim in der Koppstraße (16. Bezirk), das als Veranstaltungsort und Treffpunkt der AFP (Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik) dient.

Mit der Demonstration am 9. November, der Gedenktag gegen den Novemberpogrom (bekannt unter der nationalsozialistische Bezeichnung - Reichskristallnacht), an dem ein wütender Mob zeigte, wie weit ihr Antisemitismus ging. Geschäfte von JüdInnen wurden geplündert, JüdInnen aus Wohnungen gezerrt und ermordet. Jener 9. November 1938 war der Auftakt der Vernichtung des europäischen Judentums (Shoah). In Wien war übrigens das Ausmaß der antisemitischen Gewalt größer als in anderen Städten des Deutschen Reiches.

Jene rechten Verbindungen von FPÖ, Burschenschaften und rechtsextremer Zirkel sollen mit dieser Demonstration sichtbar gemacht werden. Deshalb beginnt sie am Donnerstag, den 9. November um 17 Uhr vor der FPÖ Zentrale Mariahilferstraße 27 Ecke Theoboldgasse. Die Demoroute führt über die Gumpendorferstraße 149 mit dem Sitz der schlagenden Burschenschaft Olympia zum Fritz-Stüber-Heim in der Koppstraße.

Gegen die herrschende Zustände
schaffen wir solidarische soziale Verhältnisse
aktive Unterstützung von MigrantInnen

Schluss mit lustig - Antifa heisst Angriff
Hinein in den Antinationalen Block!


Demonstration gegen Rassismus, Antisemitismus und Faschismus
Donnerstag, 9. November 2006, 17:00 Uhr
Treffpunkt vor der FPÖ-Zentrale
Mariahilferstr 27/Ecke Theobaldgasse, 1060 Wien