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[ 17. May 2008 ]

SOS Mitmensch: Österreich soll vertriebenen Roma Schutz anbieten

Forderung an Außenministerin Plassnik: Italienischen Botschafter einbestellen

 

Die Menschenrechtsorganisation SOS Mitmensch fordert die
Bundesregierung auf, den aus Neapel vertriebenen Roma Schutz
anzubieten.

Internationalen Berichten zufolge hat ein brandschatzender Mob in den vergangenen Tagen Roma-Siedlungen angegriffen, Behausungen in Brand gesteckt und Hunderte Menschen vertrieben.

Dem ging eine monatelange Kampagne von Lega Nord und Silvio Berlusconis Wahlbündnis Popolo della Libertà voraus. 'Die italienische Polizei hat die Vertreibung nicht verhindert, weil hinter der Kampagne auch die nunmehrigen Regierungsparteien stecken', so SOS-Sprecher Philipp Sonderegger.

SOS Mitmensch fordert deshalb auch Außenministerin Ursula Plassnik auf, den italienischen Botschafter einzubestellen. Die Republik Österreich müsse dem Nachbarland klar machen, daß Minderheitenschutz
ein wesentlicher Wert der europäischen Union darstelle.
'Die miserable Situation der Roma ist ganz weit oben auf der Agenda der EU. Durch Kriminalisierung und Deportation wird man ihre Situation
nicht verbessern', übt Sonderegger auch Kritik am vom italienischen
Innenminister Roberto Maroni vorbereiteten Gesetzespaket.