Als Reaktion auf die Ereignise der Nacht auf den 13. August 2009 kam es in Kopenhagen und vielen anderen dänischen Städten zu Demonstrationen gegen Abschiebung und für Bleiberecht.
Allein in der Hauptstadt gingen am Abend des 13. August 20 bis 25.000 Menschen auf die Strasse! Nachdem die Polizei am 13. August 2009 :: mit äussester Brutalität irakische Flüchtlinge aus der "Brorsons Kirke" im Stadtteil Nørrebro gezwungen hatte, kam es noch am selben Tag zu einer Demonstration in Kopenhagen von über 20.000 Menschen (die BullInnen sprechen von 12-15.000).
Gegen 18.00 Uhr versammelten sich die TeilnehmerInnen vor der Kirche, welche über 3 Monate als Zufluchtsort für mehr als 60 Flüchtlinge aus dem Irak diente. Es gab verschiedene Redebeiträge, wobei der mit Abstand beeindruckenste vom Pastor selbst gehalten wurde - er schilderte seine Erlebnise innerhalb der Kirche als die Polizei damit begann einzudringen und die Flüchtlinge im Altarraum festzuhalten.
Dabei muss es zu unbeschreiblichen Szenen gekommen sein; ein Iraker soll an der Orgel emporgeklettert sein und drohte damit sich in die Tiefe zu stürzen. Daraufhin wurde eine Feuerwehreinheit mit Sprungtuch unter ihm platziert. Nach längerer Überredungszeit kletterte er wieder zu Boden. Ein anderer Flüchtling soll versucht haben sich mit Glasscherben die Pulsadern aufzuschneiden.
Da sich unter den Flüchtlingen auch viele Kinder und mehrere schwangere Frauen befanden, beschlossen die Männer aus Rücksicht auf sie den aktiven Widerstand einzustellen. Insgesamt muss es eine nicht vorstellbare psychische Belastung, vor allem für die Kinder gewesen sein.
Die Demonstration zog von der Kirche durch den Stadtteil Nørrebro, durch die Innenstadt bis zum dänischem Parlament, vor dem die Abschlusskundgebung gehalten wurde.
Die Polizei hielt sich die gesamte Strecke sehr zurück und beschränkte ihr Tun auf die Verkehrsregelung, nachdem sie in der Nacht zuvor mit selten gesehener Brutalität agierte. Die Gruppe "Kirkeasyl" will eine Sammelklage gegen Polizeibrutalität anstrengen, wobei die Erfolgsaussichten erfahrungsgemäss natürlich nicht die Besten sind. Auf der Plattform der bürgerlichen Tageszeitung Politiken, :: politiken.tv und auf :: auf modkraft.tv erschienen Videos, welche das Ausmass der Gewalt verdeutlichen.
Es ist komisch zu sehen, dass die Mainstram-Presse sozusagen gegen die BullInnen schäumt - etwas was in Deutschland unvorstellbar wäre...
Nichtsdestotrotz haben laut einer Online-Umfrage von Politiken 48% der Teilnehmenden die Polizeiaktion gutgeheissen, 45% waren dagegen, 7% unentschlossen.
Der Kampf geht weiter, Asyl ist Menschenrecht!
NO BORDER NO NATION
Text bearbeitet übernommen von :: de.indymedia.org, 13. Aug 2009