Letzten Donnerstag führten die FrauenLesben die allwöchentliche Demo an. Endlich! Abgesehen davon, daß es keiner Rechtfertigung bedarf, warum die FrauenLesben in einem Block an der Spitze gehen, da es eine Selbstverständlichkeit sein sollte, Frauenräume in einer "Widerstandsbewegung", die sich auch noch als "links" geriert zu akzeptieren, gibt es etliche Motivationen und Begründungen dafür.
Wer sich für diese interessiert, soll mal zu unserem Flugi greifen und es sich durchlesen. Eine steht allerdings nicht drauf: daß die Linke immer schon frauen- und lesbenfeindlich oder –ignorant agiert hat, woraus eine autonome FrauenLesbenbewegung entstanden ist, die sich Frauenräume erkämpft hat und verteidigen muß.
Bestes Beispiel hierfür ist nicht nur der Angriff der Regierung auf autonome FrauenLesbenstrukuturen und Einrichtungen, sondern auch das Verhalten der Demonstranten gegenüber dem FrauenLesbenblock am vergangenen Donnerstag. Permanent mußten wir Typen nicht nur aus dem Block bitten, sondern drängeln, stoßen, rausbrüllen. Die Herren können einfach nicht akzeptieren, daß es einen Ort gibt, wo sie unerwünscht sind und nichts verloren haben. Sie versuchten sich mit verbaler, körperlicher und symbolischer (dem schwarzblauen Hund der Botschaft besorgter bürger wurde der Schwanz aufgestellt und das Gefährt mit dem Schwanz voran demonstrativ beinahe in den FrauenLesbenblock gehievt) Gewalt durchzusetzen und den Ausschluß der Männer zu verhindern. Wir wurden beschimpft, als ÖVP(!)-Wählerinnen oder Faschistinnen bezeichnet und mußten uns sonstiges völlig sinnloses Gelaber der Typen anhören.
Wie kommen wir dazu???? Es ist nicht nur eine ungeheuerliche empörende Frechheit, was sich diese Typen (von denen sich im übrigen einige damit brüsteten zur Botschaft besorgter bürger zu gehören) erlauben, es ist nicht nur ein Armutszeugnis für diese ganze sog. Widerstandsbewegung, wie mit Frauen und ihren Forderungen umgesprungen wird, es ist auch zutiefst reaktionär, machistisch und sexistisch und eigentlich ein plausibler Grund sich von dieser sog. Widerstandsbewegung zu distanzieren und sie anzugreifen. Ja, wir wissen, die Nicht-Akzeptanz von FrauenLesbenräumen hat Geschichte und ist kein neues Phänomen. Umso schlimmer, daß wir noch immer darum kämpfen müssen auf einer Demo nur mit Frauen in einem Block zu gehen, ohne darüber lang und breit diskutieren zu müssen, wo denn da die Gleichberechtigung bleibe. Ich für meinen Teil bin ziemlich sehr wütend über den Ablauf dieses Donnerstags.
Ich erwarte mir keine Entschuldigung, keine AufKlärung oder rechtfertigende Stellungnahme der sich angesprochen fühlenden Männer, da ich diese von vornherein als sinnlos und unreflektiert einschätze. Frau wird mir rechtgeben!
Eine aus dem Block