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[ 25. Feb 2001 ]

Das land denen die es bearbeiten ...

Die Produktionsmittel denen die sie benützen
Die Häuser denen die sie bewohnen

 

Nach der Opernballdemonstration vom 22.2.2001 der darauffolgenden Hausdurchsuchung im Ernst Kirchweger Haus - EKH und der medialen Hetze müssen wir wieder einmal einige Tatsachen klarstellen: Das EKH definiert sich als Freiraum für kulturelle, politische und künsterlische Aktivitäten. 1990 wurde es von AktivistInnen der wiener HausbesetzerInnenszene und dem linken Türkischen Verein ATIGF besetzt.

Als internationalistisches, antifaschistisches, selbstverwaltetes Zentrum erhielt es den Namen Ernst Kirchwegers, der in den 60er Jahren auf einer antifaschistischen Demonstration ums Leben gebracht wurde. Innerhalb des gesamten Hauses etablierten sich eigenständige Strukturen und Aktivitäten.
Die Flüchtlings- und MigrantInnenhilfsorganisation "Flughafensozialdienst" erhielt räumlichkeiten für Not- und übergangsquartiere. Ein Infoladen (Cafeteria mit politischem Buch und Zeitungsangebot) eine öffentliche Bibliothek und ein Archiv, ein Proberaum, ein Tonstudio und eine Werkstatt entstanden. Der "Dachverband der jugoslawischen Vereine" und die Redaktion der Zeitschrift TATblatt zogen ein. KINOKI zeigt Filme und Dokumentationen, dass "Volxtheater Favoriten" produziert hier seine Opern. Konzerte, Diskussionen und solidaritätsveranstaltungen finden statt.

Im Haus leben Menschen aus aller Welt. Niemand der im Haus tätigen Menschen arbeitet für seinen/ihren persönlichen Profit, sondern arbeitet unentgeltich im Sinne des Gesamtprojekts. Subentionen und öffentliche Gelder bekommen wir nicht und wollen wir auch nicht bekommen.

Durch unsere Arbeit unser Zusammenleben und politisches Engagement wollen wir eine Alterntive nach aussen tragen, die die Trennung von Wohnen, Leben und Arbeit überwindet. Begleitet wurde unsere Arbeit in all den Jahren durch überwachung und Bespitzelung und Hunderschaften von PolizistInnen die ab und zu das Haus überfielen. Das Haus versteht sich also als Ort der Diskussion, der Information und des Widerstandes gegen die herrschenden menschenverachtenden Lebensbedingungen hier und anderswo.

Soweit zu den Fakten, nun zu den Vorurteilen


Sind wir gewaltbereit weil wir uns mit Gewalttätigkeiten dieser Welt auseinandersetzen, mit Polizeigewalt, FaschistInnen, Sexisten, Unterdrückung und Ungerechtigkeit?

Sind wir ChaotInnen weil wir viele Arten zu leben akzeptieren, weil wir versuchen uns all den grossen und kleinen gesellschaftlichen Zwängen zu widersetzen oder weil wir nicht nur in Zeiten wie diesen zivilen Ungehorsam einfordern?

Sind wir SozialschmarotzerInnen weil wir während wir uns genauso mÃŒhsam durchs Leben schlagen wie die meisten Menschen gegen Arbeitszwang und Leistungsdruck auftreten?

Und wenn linksradikal bedeutet, bestehende verhältnisse an den Wurzeln zu bekämpfen, dann sind wir auch das.

einge vom ekHaus