Am 10. Oktober 2010 jährt sich zum 90. mal die Kärntner Volksab- stimmung über den Verbleib Südkärntens bei Deutsch-Österreich. Gegen den rechtsextremen Burschenschafterkommers, der im Rahmen dieser "Feierlichkeiten" abgehalten wird und die deutschnationalen Landesfeierlichkeiten findet am Samstag, 9. Oktober 2010, in Celovec/Klagenfurt eine Demo statt: Treffpunkt 18 Uhr Alter Platz
Aussendung der :: antifaschistischen Gegenmobilisierung zu den deutschnationalen Jubiläumsfeierlichkeiten
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Gegen den rechtsextremen Burschenschafterkommers und deutschnationale Landesfeierlichkeiten
Am 10. Oktober 2010 jährt sich zum 90. mal die Kärntner Volksabstimmung über den Verbleib Südkärntens bei Deutsch-Österreich. Nach dem Plebiszit setzte sich die Kärntner Landesregierung das Ziel, die slowenische Volksgruppe vollständig zu assimilieren bzw. eliminieren. Den Höhepunkt erreichte dieses wahnhafte Projekt in der Deportation von 917 slowenischsprachigen Menschen in deutsche Arbeitslager während des Nationalsozialismus. Die hinter dem 10. Oktober stehende völkische Grenzlandsideologie ging nahtlos im Nationalsozialismus auf, wurde doch der 10. Oktober nach dem Anschluss erstmals zum Landesfeiertag proklamiert. Der Abwehrkampf wirkt als ein Code, mit dem in Wirklichkeit auf dem Nationalsozialismus, oder zumindest seinen Anfängen, positiv Bezug genommen werden kann.
Das Gründungsdatum der Kärntner Nation, der Ausgang der Volksabstimmung am 10. Oktober 1920, war zugleich die Geburtstunde eines verqueren Blut-und-Boden-Mythos, der das Land über Jahrzehnte hinweg prägen sollte. Die hinter dem 10. Oktober stehende Ideologie, baut auf dem Mythos des Abwehrkampfes gegen den slawischen Aggressor auf. Das "Ja zu A" habe gezeigt, dass dieses Land ein deutsches sei. Die Nichtaufstellung von zweisprachigen Ortstafeln ist ein Beispiel für den rassistischen Konsens der kärntner Landespolitik. Nur ein "Menschenalter" hätten die SlowenInnen Zeit "mit kärntner Gemütlichkeit und deutscher Gründlichkeit" ihre Sprache zu vergessen - so tönte es schon 1920 unter dem deutschnationalen Landeshauptmann Lemisch, Hitler folgte mit "Kärntner sprich Deutsch!", Haider forderte ein "Einsprachiges Kärnten". Bei den 10. Oktober-Feiern geht es um die Wachhaltung antislawischer Ressentiments welche mittels einer deutschnationalen Inszenierung der Kärntner Landesgeschichte legitimiert werden soll.
Die Feierlichkeiten sind Sammelpunkte deutschnationaler und rechtsgerichteter Organisationen und Heimatverbände. Zu den einschlägigen Organisationen, die bei den Feierlichkeiten rund um den 10. Oktober in Kärnten/Koroska aufmarschieren werden, zählen auch deutschnationale Burschenschafter. Im Rahmen des antislowenischen Großevents lädt nämlich der größte Dachverband schlagender Burschenschafter, die Deutsche Burschenschaft (DB), zu einem Kommers unter dem Titel "90 Jahre Volksabstimmung in Kärnten" ihre Gesinnungskameraden nach Klagenfurt/Celovec. Der geplante Burschenschafter Kommers in Klagenfurt/Celovec im Vorfeld des 10. Oktobers verdeutlicht erneut, dass sich hinter der Fassade landestypischer Brauchtumspflege vielmehr mythenbeladene Geschichtsklitterung deutschnationaler Prägung verbirgt. Die Beteiligung der Deutschen Burschenschaft und der Kommers selbst verfolgen das Ziel, deutsche Burschenschafter für das Großevent und die dort zu erwartende Verbreitung deutschvölkischer Ideologie zu mobilisieren. Die österreichischen Mitgliedsbünde der Deutschen Burschenschaft, zu denen u.a. skandalträchtige Verbindungen wie die Wiener Burschenschaften Olympia oder Gothia zählen, fungieren hierzulande als Kaderschmieden der FPÖ und noch weiter rechts stehender Gruppierungen sowie als Hort völkischer Gesinnungen.
10. Oktober aus dem Kalender streichen!
Kein Tag für die Nation!
Deutschnationale Kappen wegschnappen!