Am Donnerstag, 3. Februar 2011 findet um 17 Uhr bei der Annasäule in Innsbruck eine Solidaritäts- Kundgebung für die von Abschiebung bedrohte Familie K. statt.
Rafik, Anusch sowie die beiden Kinder Arestak und Arman wurden von der Fremdenbehörde - trotz positiver Stellungnahmen der Sicherheitsdirektion und der Integrationsbeauftragten der Stadt Innsbruck - aufgefordert am Freitag, 4. Februar um 7 Uhr in der Früh "abschiebebereit" in ihrer Wohnung zu sein.
Die Bürgermeisterin der Stadt Innsbruck, Christine Oppitz-Plörer hat kraft ihres Amtes als Vertreterin des Stadtmagistrats (Bezirksverwaltungsbehörde) die Entscheidungsbefugnis, den vier Innsbrucker_innen eine Niederlassungsbewilligung samt Arbeitsmarktzugang zu erteilen.
Heute gab es Gespräche zwischen der Familie und der Bürgermeisterin. Letztere gab sich "Bedenkzeit" bis Donnerstag für ihre Entscheidung.
Über 700 Menschen haben bereits die Online-Petition für die Familie K. unterschrieben:
http://www.ipetitions.com/petition/familiekirakosian
Es gibt hunderte Familien K. in Österreich. Es gibt ebenfalls hunderte Menschen, die ohne Familie nach Österreich flüchteten und sich hier einer staats-rassistischen Ausgrenzungpraxis gegenübersehen.
Gemeinsam für die Familie K, und für alle anderen durch staatlichem Rassismus Ausgegrenzte auf die Straße gehen und sich solidarisch zeigen!
ZeMiT fordert einen sicheren Aufenthaltsstatus für Familie K.!
Utl. Abschiebungen nach über 8 Jahren sind menschenrechtswidrig
Innsbruck, 2. Februar 2011
Das Zentrum für MigrantInnen in Tirol - ZeMiT setzt sich seit über 25 Jahren für die Rechte von Migrant_innen in Tirol und Innsbruck ein. Der aktuelle Fall der Familie K. (Rafik, Anusch und die beiden Kinder Arestak und Arman) zeigt einmal mehr die Absurdität des österreichischen "Fremdenrechts" auf. Menschen, die seit über 8 Jahren hier leben und arbeiten und deren Lebensmittelpunkt Innsbruck ist, sollen in ein Land abgeschoben werden, das sie aus berechtigter Sorge vor Angst und Verfolgung verlassen mussten. Die beiden Kinder kennen Armenien nur aus Erzählungen, da sie in Innsbruck geboren wurden und hier in die Schule und den Kindergarten gehen. Eine Abschiebung würde außerdem eine eklatante Missachtung des Artikels 8 der Europäischen Menschenrechtskonvention, in welchem das Recht auf Privat- und Familienleben festgeschrieben ist, bedeuten.
Nach den positiven Stellungnahmen der Sicherheitsdirektion Tirol und der Integrationsbeauftragten der Stadt Innsbruck, Notburga Troger, liegt es nun an den Zuständigen in der Stadt Innsbruck als Bezirksverwaltungsbehörde erster Instanz, sich für den Verbleib der vier Innsbrucker_innen einzusetzen.
Wir appellieren daher an Frau Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer, der Familie K. einen sicheren Aufenthaltsstatus (Niederlassungsbewilligung) mit freiem Zugang zum Arbeitsmarkt zu gewähren!
Wir unterstützen ebenfalls die Online-Petition der Tiroler Grünen für den Verbleib der Familie in Innsbruck: http://www.ipetitions.com/petition/familiekirakosian/
Das ZeMiT ruft alle Organisationen und Vereine auf, sich für den dauerhaften Verbleib der Familie Kirakosyan und allen anderen von Abschiebung bedrohten Familien und Einzelpersonen einzusetzen.
Berichte in Mainstreammedien
Nähere Infos zur Berichterstattung in kommerziellen Medien :: tirol.orf.at, :: tt.com, :: oe24.at, :: tvthek.orf.at.
Quelle Aussendungen der Plattform Bleiberecht und von ZeMiT, beide vom 02. Feb 2011.