"Das Flüchtlingsheim auf der Saualm war von Anfang an ein Skandal", so Anny Knapp von der asylkoordination österreich. Die Situation für die betroffenen AsylwerberInnen wurde und wird auch durch Kontrollen der Landesbehörden nicht besser.
Es widerspricht allen rechtsstaatlichen Grundsätzen, Personen allein aufgrund von Verdächtigungen zu separieren und strafzuversetzen. Selbst eine rechtskräftige Verurteilung rechtfertigt die isolierte Unterbringung nicht. Dazu kommt, dass von Sonderbetreuung weit und breit keine Spur ist, obwohl die Quartiergeberin anstatt der maximalen € 17 für die Unterbringung und Versorgung pro Tag € 40 erhält, um für den besonderen Betreuungsbedarf zu sorgen. Qualifiziertes Fachpersonal gibt es aber nicht. Unüblich ist auch die pauschale Abgeltung von 30 Sonderbetreuungsplätzen, selbst wenn diese nicht belegt sind, üblich ist hingegen, dass Quartiergeber nur für die tatsächlich beherbergten und versorten AsylwerberInnen auch die Tagsätze erhalten.
Das Land Kärnten sollte endlich das Quartier auf der Saualm schließen, das außer nicht rechtfertigbaren überhöhten Kosten ohne entsprechende Gegenleistung nichts bringt. Fraglich ist, ob die vom Landesflüchtlingsbüro zur Rechtfertigung genannte präventive Wirkung gegen Gewaltakte in anderen Quartieren tatsächlich auf die Existenz des Heimes auf der Saualm zurückzuführen ist. Dafür können auch andere Gründe ausschlaggebend sein.
Presseaussendung der asylkoordination österreich vom 13. Juni 2012.